Ekaterina Shchukina hat es fast schon hinter sich, seit fast einem Jahr ist sie FSJlerin in der Stoppenberger Kita Portendieckstraße. Ihren Start hatte die 20-Jährige am 1. September 2018, um nach dem Abi herauszufinden, was sie später einmal machen könnte: „Im Freiwilligen Sozialen Jahr habe ich mich entschieden, dass ich Erzieherin werden möchte.“ Marie Gehrig hat ihren Weg bereits gemacht: Die 24-Jährige gehört zum Team der Stoppenberger Einrichtung und war 2012 im ersten von der Jugendhilfe Essen organisierten Durchlauf des FSJ dabei: „Ich hatte damals die Idee, Erzieherin zu werden, aber das Freiwillige Soziale Jahr hat letztlich den Ausschlag gegeben“, berichtet Gehrig. Genau in der Mitte steht Laura Rüter, die gerade ihre Erzieherausbildung macht, ebenfalls ihr FSJ bei der Jugendhilfe absolvierte und ein Jahr als Unterstützungskraft im Offenen Ganztag tätig war: „Ich habe in dieser Zeit Gefallen an dem Beruf gefunden“, erklärt die 22-Jährige. Drei Generationen von FSJlerinnen bei der Jugendhilfe und dreimal ist der Funke übergesprungen.
Die praktische Arbeit in der Kita gibt den jungen Menschen eine gute erste Orientierung für den Beruf: „Die Freiwilligen sind eine große Unterstützung“, bestätigt Silke Magdeburg-Schuster, Einrichtungsleiterin der Kita Portendieckstraße, „sie wollen selbstständig loslegen und wir freuen uns über jeden, der mitanpackt. So können sie den Job hautnah erleben, denn sie machen alles.“ Auch eigene Ideen dürfen die FSJler im Kita-Alltag umsetzen: Möchten sie beispielsweise ein Bewegungsangebot für die Kinder durchführen, dürfen sie gerne die Leitung ansprechen. „Wir können uns darauf konzentrieren, Wissen aus dem Beruf weiterzugeben“, unterstreicht Magdeburg-Schuster die praktischen Erfahrungen des Freiwilligen Sozialen Jahrs.
25 Seminartage inklusive!
Auf der anderen Seite stehen die 25 Seminartage sowie die Abschlussfahrt nach Berlin: „Die Seminartage sind sinnvoll, weil man dort Themen ansprechen kann, die in der Einrichtung nicht vorkommen“, berichtet Ekaterina Shchukina. Das können sowohl der Umgang mit schwierigen Kindern als auch beispielsweise wichtige gesellschaftliche Themen wie politische Bildung sein. Zudem bereiten sich die Freiwilligen auf ihr späteres Berufsleben vor, schreiben Bewerbungen oder besuchen eine Vorlesung an der Uni. Gleichzeitig geben die Seminartage den FSJlern Gelegenheit zum Austausch untereinander: „Wie machst du das eigentlich? Wie hast du in dieser Situation reagiert?“ Laura Rüter ist überzeugt, viel für ihr zukünftiges Leben gelernt zu haben. Die Abschlussfahrt ist eine ausgewogene Mischung aus Programm und Freizeit und schweißt die Freiwilligen noch weiter zusammen: „Es war total super“, erinnert sich Marie Gehrig, „man konnte über alles sprechen und ich habe dort meine beste Freundin gefunden.“
Alle drei konnten im Freiwilligen Sozialen Jahr über den Tellerrand schauen, sich erproben und selbst kennenlernen. Gehrig ist schon angekommen, Shchukina orientiert sich gerade noch und Rüter weiß schon, wohin‘s gehen soll: „Ich möchte auch mein Anerkennungsjahr bei der Jugendhilfe machen“, zwinkert die 22-Jährige.
Zusätzliche Infos zum Freiwilligen Sozialen Jahr gibt’s bei Claudia Hansen, Schürmannstraße 7, 45136 Essen-Bergerhausen, unter Telefon 0201 8854-323 oder per E-Mail an c.hansen@jh-essen.de.
Drei Generationen fürs Freiwillige Soziale Jahr!