Die mobile Jugendarbeit organisiert bereits seit 2013 Gedenkstättenfahrten, um junge Menschen für Themen wie Demokratie und Menschenrechte zu sensibilisieren. Nach dem Anne-Frank-Haus in Amsterdam und den Konzentrationslagern Sachsenhausen sowie Theresienstadt werden die Teilnehmer jetzt in Krakau mit den Gräueln der neuen deutschen Geschichte konfrontiert: „Wir möchten den Teilnehmern die Verbrechen aus der Zeit des Nationalsozialismus direkt vor Augen führen, um radikalen Tendenzen wie Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus entgegenzuwirken“, erklärt David Zerkowski aus der Aufsuchenden Jugendarbeit der Jugendhilfe Essen. „Dadurch sollen sie auch soziale Werte und Kompetenzen lernen.“
Weltkulturerbe und Handelszentrum
Zunächst erleben die Teilnehmer in Auschwitz die Schrecken des größten Vernichtungslagers des Nationalsozialismus‘ hautnah, werden im jüdischen Viertel an 600 Jahre vergangener Geschichte erinnert und erfahren in der Fabrik des Unternehmers Oskar Schindler über die Rettung der eigentlich zum Tode verdammten 1.200 Arbeiter.
„Die Freizeit soll aber trotz des strammen Programms nicht zu kurz kommen“, betont JHE-Streetworker Zerkowski. So werden die Teilnehmer die unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten Krakaus erkunden. Auf dem Programm stehen unter anderem die Besichtigung von Wawel-Kathedrale und -Königsschloss, der Besuch des Salzbergwerks Wieliczka und ein Rundgang über den riesigen Hauptmarkt. Zusätzlich haben die Jugendlichen genug Zeit, die Kulturhauptstadt 2000 auf eigene Faust zu entdecken.
Aufsuchende Jugendarbeit
Die Aufsuchende Jugendarbeit der Jugendhilfe Essen richtet sich insbesondere an junge Menschen, die von Jugendfreizeiteinrichtungen nicht erreicht werden. Der kontinuierliche Kontakt wird durch flexible erlebnis- und freizeitpädagogische Angebote vertieft, um eine vertrauensvolle Basis für ein gleichberechtigtes Miteinander zu schaffen. Die präventiv ausgerichtete Arbeit dient auch zur Vorbeugung vor Ideologisierung, Radikalisierung und anderer jugendgefährdender Einflüsse.
AJA: Gedenkstättenfahrt nach Krakau