Bildungspartner: Welcome to the Jungle!

Aus dem Dickicht klingt kaum hörbar das Knurren eines Löwen, dort am Baumstamm windet sich eine Schlange empor – und wer weiß schon, was drüben im Fluß lauert!? Sicher nicht ganz ungefährlich ist das Dschungelprojekt der Bildungspartner Jugend-Schule der Jugendhilfe Essen (JHE), nur gemeinsam können die Kinder der vier Klassen der Grundschule Nordviertel die verschiedenen Prüfungen meistern. Das Projekt ist zugleich Anbindung für Angebote im Stadtteil.

Nicht nur moralische Unterstützung: In Begleitung von Familie Löwe geht's durch den Dschungel. Fotos: Müller/JHE

Flinke Finger sind Voraussetzung: Chiquitas erntet man im Dschungel nur an der Liane.

Klettern, krabbeln, springen: Nach und nach nimmt der Schwierigkeitsgrad zu.

Miteinander auf Entdeckungstour: Begrüßung und Abschied gibt's in der großen Runde.

„Es ist gefährlich hier“, lädt Klaus Orfeld, Sozialpädagoge der Jugendhilfe Essen, die Kinder der Klasse 1c der Grundschule Nordviertel in den Dschungel ein. „Man muss immer aufpassen und sich gegenseitig helfen!“ Das Dschungelprojekt ist eines der Angebote der Bildungspartner Jugend-Schule der Jugendhilfe Essen, seit über zehn Jahren organisiert Orfeld die Aktion im gesamten Stadtgebiet. Geht es im Winter in den Dschungel, sind die Bildungspartner im Sommer mit Kanus auf der Ruhr unterwegs.

Schildkröten, Löwen und Dschungelmonster
Seit Mitte Oktober, für insgesamt vier Wochen, sind die Bildungspartner zu Gast an der Grundschule Nordviertel. Vier verschiedene Klassen der Stufen eins bis vier wagen sich jeweils mittwochs ins undurchdringliche Dickicht. Begrüßt werden sie dort von Klaus Orfeld. Bis auch die letzten Nachzügler eingetrrudelt sind, katapultiert die Gruppe mit einer bunten Plane den leidensfähigen Löwen „Leo“ an die Hallendecke. Sicherheit geht vor, im Dschungel müssen die Schüler Regeln beachten: „Noch ist niemand zu Schaden gekommen“, beruhigt JHE-Pädagoge Orfeld.
Dann geht's für die Kleinen auf Erkundungstour: Überall lauern wilde Tiere, der Fluss lässt sich nur im Stile Tarzans an einer Liane überwinden. Nicht selten schnappen sich die Kinder einen der vielen Plüsch-Kameraden als treuen Weggefährten, der sie dann trotz des erhöhten Schwierigkeitsgrads auf der Forschungsreise durchs Grün begleitet. An Stationen wie „Gletscherspalte“, „Turtle-Race“ oder „Chiquita-Ernte“ wird geklettert, gekrabbelt und gesprungen. Jede Woche nimmt der Schwierigkeitsgrad der Stopps zu und neue Herausforderungen erwarten die gespannten Kinder, doch selbst im Laufe nur einer Stunde kann sich alles ändern. Schlittern die Kurzen die Gletscherspalte anfangs nur hinunter, müssen sie die kalten Klippen auf dem Rückweg erklimmen – das geht in Arme und Rücken! Am meisten gefordert werden die Kinder aber beim „Dschungelmonster“. Bewaffnet mit Schaumstoffschlägern balancieren zwei Kontrahenten auf einem schmalen Holzbalken, der Verlierer des Duells macht den Abflug auf die Matten. Nach Ende des Projekts erhält die Klasse für ihren Mut eine Urkunde, die offiziell bezeugt, dass sie miteinander den Dschungel gemeistert haben.

In den Stadtteil-Dschungel
Einige der Schüler kommen aus schweren sozialen Verhältnissen, nicht wenige haben die Flucht aus ihrer Heimat hinter sich. Sowohl Kinder aus dem Zeltdorf Altenbergshof als auch welche aus der Behelfseinrichtung Tiegelschule nehmen am Unterricht teil, sollen hier in den Alltag integriert werden. Schulprojekten kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. Der Dschungel beispielsweise bringt den Kindern nicht nur die Freude am Sport näher, sondern ist gleichzeitig Anbindung zum Kindertreff Pinguin, einer Einrichtung der Jugendhilfe Essen an der Eltingstraße. Die Kinder kennen die Ansprechpartner bereits aus dem Projekt, Barrieren für den Besuch des Treffs sinken.

Nicht nur moralische Unterstützung: In Begleitung von Familie Löwe geht's durch den Dschungel. Fotos: Müller/JHE

Flinke Finger sind Voraussetzung: Chiquitas erntet man im Dschungel nur an der Liane.

Klettern, krabbeln, springen: Nach und nach nimmt der Schwierigkeitsgrad zu.

Miteinander auf Entdeckungstour: Begrüßung und Abschied gibt's in der großen Runde.

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