Bolzplatz-Paten: Finale an der Schillerwiese

Am Mittwoch, 11. Oktober, weihten die Projektpartner von Grüne Hauptstadt 2017, Jugendhilfe Essen, Essener Chancen, Rot-Weiss Essen und „1.000 Herzen für Essen“ den vierten und letzten Bolzplatz dieses Jahres ein.

Gemeinsamer Einsatz für Bolzplätze als gelebter Ort der Jugendkultur: Ralph Kindel, Projektleiter der Grünen Hauptstadt Europas, mit dem Jugendhilfe-Team der Bolzplatz-Paten. Fotos: JHE

Großer Bahnhof an der Schillerwiese: Die Bolzplatz-Paten haben im Jahr der Grünen Hauptstadt vier Plätze eingeweiht.

Auf dem Bolzer gilt: Es darf auch gemischte Teams geben – und es wird ohne Schiedsrichter gespielt.

Prominente Paten waren die Essener Fußballlegende Dirk „Putsche“ Helmig sowie DFB-Manager Oliver Bierhoff, der Videogrüße von der Nationalmannschaftsreise schickte: „Schon mit zweieinhalb Jahren habe ich auf der Schillerwiese mit der Familie rumgekickt, gegen den Lederball getreten und mich gewundert, dass er so schwer ist“, geht Bierhoff in der Videobotschaft zurück an die frühesten Anfänge seiner Karriere. Nachdem der DFB-Manager von der ESG 99/06 zu ETB Schwarz-Weiß Essen wechselte, sei die Mannschaft beim Training leider nicht in den „Affenkäfig“ gegangen, sondern in den benachbarten Stadtwald, um Kondition zu bolzen. „Ich wäre natürlich jetzt viel lieber bei euch und würde mit den Bolzplatz-Paten kicken und Spaß haben“, lässt der Golden-Goal-Torschütze wissen. Den Anstoß für die letzte Runde des Jugendturniers musste stattdessen der zweite Schillerwiesen-Pate, Dirk Helmig, alleine vornehmen. Acht Mannschaften – sechs Jungen- und zwei Mädchenteams – gingen diesmal an den Start.

„Hier entstehen Freundschaften!“
Bolzplatz-Pate Helmig hatte gleich eine Anekdote zur Anlage im Stadtwald auf Lager: Noch in der Zeit als Trainer von Schwarz-Weiß Essen musste Helmig mit seiner Mannschaft an die Schillerwiese ausweichen, weil die Plätze am Uhlenkrug gesperrt waren. Das Team hatte keine 20 Minuten auf dem damals holprigen, mit Steinen übersäten Geläuf gekickt, als an der Seitenlinie plötzlich eine größere Gruppe ihre Aufwärmübungen beginnt. Kurz danach kommt die klare Ansage: „Runter jetzt! Das ist unser Platz! Wir spielen hier seit 20 Jahren!“ Es gab wenigstens eine Gnadenfrist: „Wir durften eine Viertelstunde weitertrainieren“, lacht Fußballlegende Helmig. Der sportliche Faktor ist für ihn nicht alleiniger Mehrwert der Affenkäfige: „Bolzplätze sind absolut wichtig, weil hier neue Kontakte und Freundschaften entstehen.“

Dass Anlagen wie die Schillerwiese Anlaufpunkt für junge Menschen sind, bestätigt Marc Habermann aus der mobilen Jugendarbeit der Jugendhilfe Essen: „Jugendliche halten sich nicht nur in Parks und auf Spielplätzen auf, sondern auch auf solchen Sportanlagen. Es ist wichtig, diese Orte der Jugendkultur zu etablieren, damit wir unsere Arbeit mit den jungen Menschen vertiefen, ihr einen neuen Anschub geben können.“ Diesen Erfolg kann Prof. Dr. Michael Welling, 1. Vorsitzender von Rot-Weiss Essen und Essener Chancen, nur bestätigen: „Das Zusammenspiel der Projektpartner ist eine besondere Sache. Gemeinsam haben wir es tatsächlich geschafft, stadtweit für das Thema zu sensibilisieren und Akzeptanz zu schaffen.“

„Geht raus und spielt Fußball!“
Auch Ralph Kindel, Projektleiter Grüne Hauptstadt 2017, ist zufrieden mit der Zusammenarbeit der Partner: „Die Bolzplatz-Paten sind eine der schönsten Aktionen der Grünen Hauptstadt. Es ist einfach wunderbar, dass es uns gelungen ist, über das gesamte Stadtgebiet verteilt Sportanlagen zu eröffnen.“ Sein Appell an die Jugendlichen: „Los, geht raus und spielt Fußball!“

Dr. Oliver Bruder, Chefarzt des Contilia Herz- und Gefäßzentrums, hat seine eigene Geschichte an der Schillerwiese: Er spielte hier regelmäßig während seines Studiums. Seine Sozialinitiative „1.000 Herzen für Essen“ ist mit dem ersten Durchlauf genauso glücklich: „Wir haben jetzt Bolzplätze in verschiedenen Stadtteilen und sprechen damit ganz unterschiedliche Jugendgruppen an.“ Gerade der Ausdauer- und Gesundheitsaspekt überzeugt den Mediziner von der geräumigen Anlage: „Hier kann man richtig schön kicken!“

Die Aktion an der Schillerwiese war der Abschluss für 2017, doch schon jetzt ist klar, dass die Bolzplatz-Paten im nächsten Jahr wieder am Start sind: „Die Bolzplatz-Paten sind ein tolles Gemeinschaftsprojekt und eine echte Teamleistung. Umso mehr freut es mich, dass Projekt und Paten dem heutigen Nachwuchs etwas zurückgeben, allen voran den Spaß am Sport“, lobt Oberbürgermeister Thomas Kufen den Einsatz aller Beteiligten.

Gemeinsamer Einsatz für Bolzplätze als gelebter Ort der Jugendkultur: Ralph Kindel, Projektleiter der Grünen Hauptstadt Europas, mit dem Jugendhilfe-Team der Bolzplatz-Paten. Fotos: JHE

Großer Bahnhof an der Schillerwiese: Die Bolzplatz-Paten haben im Jahr der Grünen Hauptstadt vier Plätze eingeweiht.

Auf dem Bolzer gilt: Es darf auch gemischte Teams geben – und es wird ohne Schiedsrichter gespielt.

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