Die Aktion der Jugendhilfe Essen unterstützt die Teenager dabei, den Übergang von der Schule in den Beruf individuell und selbstbestimmt zu gestalten. „Wir wollen den Jugendlichen einen Einblick geben, was in Zukunft alles auf sie zukommt“, erklärt Daniela Kopietz, Sozialpädagogin der Jugendhilfe Essen. Dazu absolvieren die Acht- und Zehntklässler ihr Leben im Schnelldurchlauf von acht Wochen á 15 Minuten. Unter Zeitdruck klappern sie verschiedene Stationen ab, die jeweils Institutionen des Alltags widerspiegeln: Konto und Kredit gibt’s bei der Sparkasse, Hilfe in allen Lebenslagen bei der Beratungsstelle und unterschiedliche Aufgaben repräsentieren Berufe wie Hauswirtschaft, Tischlerei oder Garten- und Landschaftsbau.
Dabei sind schon die Startvoraussetzung individuell: Manche Schüler fangen mit einer Festanstellung an, andere haben zumindest ein Vorstellungsgespräch und für einige Pechvögel geht’s direkt beim JobCenter los. Die Teenager müssen sich selbst organisieren, mit ihrem Geld haushalten. Allein die Preise fürs Essen sind gepfeffert, so schlägt das Kaubonbon für die Woche mit satten 20 Euro zu Buche: „Das ist eben Konjunktur“, zwinkert Kopietz. Halbzeitstand: „Wir haben eine 100-prozentige Quote von Obdachlosigkeit!“
Über den eigenen Schatten springen
Keine optimalen Bedingungen, ist doch beispielsweise in der Pension „Fühl dich wohl!“ wegen des Kundenkontakts ein gepflegtes Aussehen erforderlich. Aber noch ist nicht aller Tage Abend! „Das sind Stolpersteine, die Jugendlichen müssen lernen, sich davon nicht unterkriegen zu lassen“, erklärt Jugendhilfe-Pädagogin Kopietz. Fehlt einigen Schülern am Anfang noch der Elan, sprechen sie sich mehr und mehr miteinander ab und stellen sich zunehmend auf die Hürden des Alltags ein.
Am Ende werden die Erlebnisse noch einmal in der großen Runde besprochen. Nicht alle Jugendlichen werden zuhause mit Blick auf die Zukunftsplanung an die Hand genommen, deshalb ist „Schule aus und jetzt?“ ein erster Schritt zur beruflichen Orientierung, erläutert Kopietz: „Wir möchten zeigen, dass im Leben Eigeninitiative und Geduld gefordert sind – und man ab und an auch über den eigenen Schatten springen muss.“
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Check-In-Planspiel: wie das spätere Leben