Cybermobbing: Theaterstück im JBH-Lager

Telefonterror, Erpressung oder Handygewalt: Cybermobbing sprengt die Grenzen klassischen Mobbings, denn die Persönlichkeitsverletzungen sind von einem nicht überschaubaren Publikum einsehbar und verbreiten sich rasend schnell. Im Lager der Jugendberufshilfe Essen (JBH) stieg deshalb am vergangenen Donnerstag das Theaterstück „Klick & Kill“ der Gruppe „Bühnengold“.

Volles Lager: Jugendliche und junge Erwachsene aller fünf JBH-Fachbereiche sahen das Theaterstück „Klick & Kill“. Foto: Sennin/JHE

Rund 135 junge Menschen aller JBH-Fachbereiche sahen die Aufführung und diskutierten hinterher mit den Schauspielern. „Es ist immer leicht, einfach etwas ins Netz zu schreiben“, weiß Elke Ihln-Budde, Fachbereichsleiterin Berufsvorbereitung der Jugendberufshilfe Essen, über Cybermobbing. Durch die Medientage der Offenen Kinder- und Jugendarbeit kannte ein Mitarbeiter von der Theatergruppe „Bühnengold“, die sich in ihren Inszenierungen mit diesem und anderen Phänomenen der neuen Medien kritisch auseinandersetzt. So entstand die Idee, das Stück „Klick & Kill“ für Mitarbeiter, Auszubildende und Teilnehmer der Jugendberufshilfe aufzuführen: „Alle waren herzlich eingeladen“, berichtet Ihln-Budde.

Auf allen Kanälen
Entsprechend voll war das JBH-Lager an der Schürmannstraße: Knapp 100 gespannte Zuschauer aus beispielsweise Außerbetrieblicher Ausbildung, Produktionsschule oder Gemeinwohlarbeit säumten die Reihen und waren gespannt auf die einstündige Aufführung. Das Maria und Sarah sind ziemlich beste Freundinnen – vielleicht sogar ein Paar – und teilen ihr junges Glück auf allen Kanälen. Als im Netz ein Foto von Sarah in aufreizender Pose auftaucht, findet sie einen Schuldigen in Maria. Sarah startet eine Internet-Hetzkampagne, die schließlich darin gipfelt, dass sich Maria das Leben nimmt.

Im Anschluss an die Inszenierung gingen die beiden Schauspieler mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ins Gespräch: „Einige haben Cybermobbing bereits selbst erlebt, anderen wollten die Künstler verdeutlichen, was sie damit anrichten können“, erinnert sich Ihln-Budde an die emotionalen Reaktionen. Das Feedback war positiv: „Mir hat das Stück gut gefallen, ich fand es ziemlich lebensnah“, berichtet eine Zuschauerin. Auch die Teilnehmerinnen aus der Jugendwerkstatt, die das Theaterstück gesehen haben, fanden es alle gut: "Sie konnten sich sehr gut in die Situation hineinversetzen, fanden das Stück realistisch", gibt eine weitere Pädagogin positives Feedback.

Hier geht's zur Internetseite der Schauspielgruppe Bühnengold.

Volles Lager: Jugendliche und junge Erwachsene aller fünf JBH-Fachbereiche sahen das Theaterstück „Klick & Kill“. Foto: Sennin/JHE

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