„Smartphones, Tablets und Co. sind fester Bestandteil des Alltags von Kindern: Die Risiken der Gerätschaften und ihrer Anwendungen kennen sie durchaus und gehen bewusst damit um“, weiß MedienMonster-Mitarbeiter Marc Velten. Gestartet ist das Pilotprojekt des Hosting-Unternehmens ADACOR im Oktober 2014 im Offenen Ganztag der Bodelschwinghschule in Essen-Altendorf, am 1. Juli 2015 wurde eigens der gemeinnützige Verein Medienmonster gegründet. Gemeinsam mit der Jugendhilfe Essen wurde eine Projektreihe für den Offenen Ganztag an Grundschulen entwickelt.
Kritikfähigkeit und kreative Gestaltung
Übergeordnetes Ziel ist dabei, Lehrer und Erzieher im Umgang mit modernen Medien zu schulen und ihnen Konzepte für kreative Medien-AGs an die Hand zu geben. „In den nächsten Jahren will MedienMonster an allen Essener Schulen einen Pädagogen für das Projekt begeistert haben“, verrät Kiki Radicke, Geschäftsführerin MedienMonster. Dabei unterstützt der Verein Institutionen und Schulen beim Aufbau eines kreativen Programms in Form von Arbeitsgemeinschaften. In diesen AGs haben die Kinder die Möglichkeit, den Umgang mit den unterschiedlichen Aspekten der digitalen Welt spielerisch zu lernen. „Dazu gehören der technische Umgang mit Medien, vor allem jedoch die Erweiterung des Nutzungsverhaltens mit Blick auf Kritikfähigkeit sowie kreative Mediengestaltung“, weiß Boris Denkler, Fachberater Jugendhilfe Essen.
Rasende Reporter
Das Angebot ist dabei vielfältig und individuell auf Bedürfnisse und Interessen der jeweiligen Schulen zugeschnitten, erläutert der JHE-Fachberater: „Wichtig ist uns dabei die Selbsttätigkeit der Kinder, die einen aktiven Umgang mit Medien ermöglicht und eine bloße Konsumentenrolle vermeidet.“ So erlebten die rasenden Reporter der Bodelschwinghschule einen aufregenden Tag im Bochumer Tierpark. Mit Tablet und Mikrofon wurden Eindrücke der Tiere festgehalten, herausgekommen ist abwechslungsreicher Film. Dauerbrenner an der Emscherschule ist hingegen Inspektor Unbekannt, gleich zwei Projekte widmeten die Kinder dem fiktiven Detektiv.
Dabei lernten sie den gesamten Prozess der Hörspielproduktion kennen: Über mehrere Monate haben sie Geräusche hergestellt, Rollen eingeübt und aufgenommen, um am Ende alles zu einer spannenden, über 40-minütigen Geschichte zusammenzufügen. Im letzten halben Jahr war Unbekannt zu Gast in der Dellwiger Reuenbergschule. Unterstützt wurde sein neuestes Abenteuer „Spurlos verschwunden“ durch Autor und Regisseur Boris Pfeiffer („Die ???-Kids“): Auf einem Zoo-Besuch bemerken die Reuenberg-Kids, dass verdächtig wenig Tiere in ihren Gehegen sind – ein Fall für Inspektor Unbekannt!
Fortgesetzt wird das Engagement an den einzelnen Schulen durch einen individuell zugeschnittenen Koffer mit jeder Menge technischem Equipment. Ausgestattet ist dieser beispielsweise mit hochwertigen Tablets, einer Actionkamera, einem Tonaufnahmegerät und verschiedenem Zubehör. So lassen sich Reportagen, Stop-Motion-Filme, Fotoprojekte oder Hörspiele auch in Zukunft realisieren. Diese Nachhaltigkeit ist zentrales Anliegen: „Die Erzieher sind mit im Boot, weil sie die Projekte mit den Kindern gemeinsam weiterentwickeln und fortsetzen sollen“, erklärt Denkler. „Grundlage dafür ist der Medienkoffer, der mit seiner technischen Ausstattung Erzieher in die Lage versetzt, weitere Projekte zu realisieren.“
www.medienmonster.info
www.ogs-essen.de
Ein Koffer voller Medienkompetenz