18 Expertinnen trafen sich nicht hinter verschlossenen Türen, sondern am „langen Tisch“ in der Öffentlichkeit und redeten miteinander. Sie stellten ihre Einschätzung und Meinung vor und suchten gemeinsam nach Erklärungen und Lösungsansätzen. Statement von Elke Ihln-Budde, Bereichsleiterin Berufsvorbereitung, bei der Jugendhilfe Essen gGmbH.
"Frauen verdienen in Deutschland weniger als Männer. Im Jahr 2013 hat der Unterschied 22 Prozent betragen. Das ist viel Geld das fehlt, wenn man bedenkt, dass viele Frauen, z. B. Alleinerziehende, als Familienernährerinnen das Familieneinkommen selbst bestreiten müssen.
Die Ursachen der Entgeltungleichheit sind, (wie wir heute schon gehört haben) vielfältig. Eine der vielen Ursachen besteht darin, dass Frauen ihre Erwerbstätigkeit familienbedingt häufiger und länger unterbrechen als Männer. Bei der Jugendhilfe Essen gGmbH machen wir seit vielen Jahren die Erfahrung, das junge Frauen, die noch vor Vollendung des 25 Lebensjahres eine Familie gegründet und dadurch Verantwortung für ein oder mehrere Kinder übernommen haben, oft keinen Ausbildungsabschluss erlangen konnten. Sie sind in dieser entscheidenden Phase an der Vereinbarkeit von Beruf, bzw. Ausbildung und Familie erst einmal gescheitert.
An diesem Punkt versuchen wir Unterstützung anzubieten, indem wir z. B. jungen Frauen helfen, einen Teilzeitausbildungsplatz zu finden und die Rahmenbedingungen mit den jungen Frauen gemeinsam so gestalten, das die Aufnahme einer Ausbildung möglich wird.
Eine abgeschlossene Ausbildung ist kein Garant für eine sichere Stelle und eine „gleiche Bezahlung“, aber sie ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ich bin mir bewusst, dass ich nur ein ganz kleines Tröpfchen in dem großen Meer von Dingen angesprochen habe, die es zu verändern gilt. Aber jeder Tropfen trägt dazu bei, dass wir dem Ziel, ,Gleiche Bezahlung von Männern und Frauen' näher kommen."
Alle Ergebnisse des Gespräches werden hier veröffentlicht.
Expertinnenrunde zum "Equal Pay Day 2014"