„Ich bin schon lange Fan von Amewu und finde es toll, dass ich ihn endlich live erleben kann – auf der Bühne ist er noch besser als im Studio“, verrät ein Besucher. Hohe Erwartungen an den Top-Act, die nicht enttäuscht werden sollten. Dabei kamen zwei der Künstler mit kleineren Unpässlichkeiten nach Essen: Schlakks kämpfte wegen einer Erkältung um seine Stimme, Amewu hatte sich auf die Lippe gebissen.
Alles kein Problem, berichtet Projektleiter Martin Stichler: „Ich bin total begeistert. Im Vergleich zum letzten Fair ... Rappt!-Konzert haben wir eine deutliche Steigerung an Zuschauern“, denn insgesamt konnten rund 300 Karten verkauft werden. Dementsprechend voll war es schon bei den Auftritten der Teilnehmer des Raptext-Wettbewerbs Darner sowie Crazy B. and Double A. Ein Argument für das Projekt, meint auch Katrin Gutsche von der JHE: „Wir können mit Fair ... Rappt! gerade jungen, talentierten Künstlern die Chance geben, vor Publikum aufzutreten.“
Wieder dabei: Die Essener Rapperin C-One. Mit dem ersten eigenen Album in der Mache, brachte sie Bewegung in die Zuschauer-Reihen. Ihrem Auftritt folgte Freestyler Gabo. Das Publikum durfte im Vorfeld Stichworte aufschreiben, zu denen der Rapper spielend leicht die richtigen Reime fand. Als nächstes gab der Dortmunder Schlakks sich die Ehre. Dass der Lokalmatador auf der Bühne voll in seinem Element ist, war nicht zu übersehen: „Ich bin vor einem Auftritt kaum aufgeregt. Das auf der Bühne bin ich.“ Schlakks rockte die Zuschauer nicht nur von dort, sondern stürzte sich selbst in die Menge, um zusammen mit seinen Fans zu feiern.
Punkt 22 Uhr gingen die Scheinwerfer für Top-Act Amewu an: „Vielen Dank an die Jugendhilfe Essen, die mich ernst genug genommen hat, dass ich Workshops für sie geben konnte“, bedankte sich der Berliner Rapper vor seinem Auftritt. Danach brachte er die Weststadthalle mit alten und neuen Songs zum Kochen. Amewu zeigte sich nicht nur in seinen Texten demokratisch: Zur Hälfte seiner Show bat der Berliner die übrigen Künstler und alle Mutigen auf die Bühne. Wer sich traute, konnte so vor den Zuschauern seine Fähigkeiten am Wort beweisen – verrappt hat sich trotz Lampenfieber keiner. Nach dem Konzert konnten die Besucher bei der After-Show-Party zur Musik von DJ LKWD noch einen Plausch mit Amewu und den anderen Rappern halten.
„Das Konzert war ein gelungener Höhepunkt des diesjährigen Fair ... Rappt!-Projekts. Der Abend hat gezeigt, dass HipHop nicht diskriminieren muss, um Erfolg zu haben“, resümiert Projektleiter Martin Stichler von der Jugendhilfe Essen.
Text: Alexander Müller, Fotos: Anne Wirtz/Alexander Müller
Fair ... Rappt!-Finale: Weststadthallen-Wortakrobatik