Ob im Emil-Frick-Haus, der Palme 7 oder erst kürzlich im Kinder- und Jugendtreff HüWeg: Die Teilnehmer von GWA-PLUS Maler und Lackierer der JHE sanieren, renovieren und verschönern die Türen, Wände, Fenster, Heizkörper und Räume. Spannende Abwechslung nach der mehrmonatigen Arbeit im HüWeg brachte ein zweiwöchiger Workshop in künstlerischem Gestalten. „Anfangs waren die Jugendlichen noch skeptisch“, verrät Anleiter Bernhard Grupe von der Jugendhilfe Essen. Doch das änderte sich bald: „Als die ersten Bilder fertig waren, merkten sie: ,Ich mache das für mich'.“
Bevor es an die Leinwände ging, wurden zunächst Einfälle gesammelt und per Tageslichtprojektor in Schablonen verwandelt. Grupe gab Anregungen und Ideen, half bei der Organisation und mit schwierigen Techniken. Die Bilder selbst wurden nicht nur mit Acryl, sondern auch mit Stuck – sonst für Tür- und Fensterrahmen vorgesehen – angefertigt. Gerade der chaotisch quellende Putz gibt den Gemälden reizvolle Nuancen, die Kunstkritiker zur wilden Interpretation anregen.
Die Motive durften ganz individuell sein. Neben dem Logo von Borussia Mönchengladbach grüßt eine Amazone mit Speer von einem grasigen Hügel. Zwei Herzen und eine Orchidee sind für den nahenden Muttertag vorgesehen.
„Das macht voll Spaß, ich will noch etwas länger machen“, hörte Grupe in den zwei Wochen häufig. Jetzt können es die Teenager kaum abwarten, ihre Gemälde mit nach Hause zu nehmen. „Eigentlich hätten die Jugendlichen für ihre Ideen doppelt so viele Leinwände und zwei Wochen mehr Zeit gebraucht.“ Deshalb schmiedet der Werkpädagoge schon an einer weiteren Workshop-Runde.
Auch bei Uli Becker, Bereichsleiter Beschäftigung und Qualifizierung, rennt der Plan einer Wiederholung offene Türen ein: „Die Aktion ist nicht Teil des normalen Programms von GWA-PLUS. Deshalb finde ich es toll, wie viel Freude und Motivation die Jugendlichen bei der künstlerischen Arbeit gezeigt haben.“ Nach diesem Exkurs widmen sich die Teenager dem Aktivspielplatz Robin – ihre Kunstwerke sind jedoch eintrittsfrei im HüWeg und der Palme zu besichtigen.
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Text und Fotos: Alex Müller