Die Arbeit im Dachgeschoss erfreut sich seit Jahren hoher Beliebtheit, zum jetzigen Zeitpunkt sind bis zu zwölf Teilnehmer vor Ort und reinigen Schlag sowie Dach und ersetzen die Eier. Anleiter Karl Poczesniok erklärt: „Die Arbeit ist bei den Teilnehmern beliebt, auch wenn der Umgang nicht jedermans Sache ist. Das Vertrauen zwischen Mensch und Vogel muss eben erst aufgebaut werden!“
Sämtliche nützliche Utensilien im Taubenschlag wie Futterspender, Fangkäfig und verschiedene Halterungen sowie Regale werden an zwei Tagen in der Woche in der hauseigenen Werkstatt der JBH selbst angefertigt. JBH-Anleiter Poczesniok würdigt die Arbeit seiner handwerklich begabten Tierfreunde: „Die Jungs und Mädels arbeiten sehr sorgfältig mit den Tauben und stellen hervorragende Gegenstände in der Werkstatt her. Aus nichts oder altem Material so etwas zu machen, ist für mich wahre Kunst“. Zwei Monate dauerte beispielsweise der Bau eines Fangkäfigs, den Teilnehmer Brandon gerade erst fertig gestellt hat.
Saubere Stadt
Vor allem Anwohner profitieren von der verringerten Population des Federviehs: „Unsere Maßnahmen dienen dem Gemeinwohl. Diese Arbeit möchte kaum jemand machen“, führt Poczesniok weiter aus, „außerdem wird die Stadt Essen dadurch sauberer. Aber wir müssen dabei bleiben, sonst vermehren sich die Tiere wieder."
Verirren sich Brieftauben aufs Dach, werden sie eingefangen und ihrem Besitzer wieder übergeben. Dieser kann anhand einer Kennziffer, die auf einem Ring am Fuß aufgedruckt ist, leicht ermittelt werden.
Sogar ein Wiedersehen aller Taubenfreunde der vergangenen Jahre ist bereits festgelegt: Am 22.2.2020 treffen sich alle Ehemaligen, um über die guten alten Zeiten zu reden, – als es noch rund 1.400 Tauben auf dem ALLBAUHaus gab.
Text: Marcel Gruteser