Industriekultur: JBH baut Wasserrad für Deilbachhammer

Der Deilbachhammer ist der letzte erhaltene Eisenhammer des Ruhrgebiets. Das Konsortium Deilbachtal widmet sich mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalens der Instandsetzung der historischen Stätte aus dem 16. Jahrhundert. Tischlerei-Auszubildende der Jugendberufshilfe Essen (JBH) leisten ebenfalls einen gewichtigen Beitrag: Sie haben das gesamte letzte Jahr über das massive Wasserrad des Ensembles gebaut.

Einzigartige Herausforderung: Tischlerei-Auszubildende der Jugendberufshilfe haben das Wasserrad für den Kupferdreher Deilbachhammer gebaut. Fotos: Müller/JBH

Gute Zusammenarbeit (v.l.n.r.): Konstrukteur Gerd Schraven und Achim Mikuscheit vom Konsortium Deilbachhammer sowie Thomas Wittke, Geschäftsführer von Jugendhilfe und Jugendberufshilfe Essen, ziehen fürs historische Ensemble an einem Strang.

Einsatz am Industriedenkmal: Seit 2015 pflegen Gemeinwohlarbeiter im Gartenlandschaftsbau das Gelände. Foto: Capitain/JBH

„Das hätten wir alleine gar nicht alleine bewältigen können“, erklärt Achim Mikuscheit vom Ruhr Museum. Das Konsortium besteht aus dem Verein IDEE e.V., dem historischen Verein für Stadt und Stift Essen, dem Ruhr Museum und der Bürgerschaft Kupferdreh und engagiert sich in enger Zusammenarbeit mit dem Kulturdezernat der Stadt seit mehreren Jahren für die Instandsetzung des Eisenhammers. Im Rahmen der Aktivitäten ist die Jugendberufshilfe seit Februar 2015 mit Gemeinwohlarbeitern im Gartenlandschaftsbau in Kupferdreh vor Ort und pflegt das Gelände.

Einzigartiger Arbeitsauftrag
 „Das ist keine alltägliche Arbeit und eine besondere Herausforderung“, erzählt Karsten Petersmann, Tischlerei-Anleiter der Jugendberufshilfe Essen, von dem besonderen Auftrag, „so etwas macht man vielleicht ein-, zweimal im Leben.“ Rund 500 Arbeitsstunden haben die Azubis über einen Zeitraum von zwölf Monaten in die Sonderanfertigung investiert.
Die Tischler mussten die besondere Geometrie berücksichtigen und die gesamte Konstruktion in einzelne Segmente zerlegen – 250 Schrauben und mehr als 400 Einzelteile kamen zum Einsatz. Diese Teile wurden zunächst in einem Computer entworfen und dann mit Hilfe einer CNC-Fräse gefertigt. Das Endprodukt weiß zu beeindrucken: 2,50 Meter hoch ist das gewaltige Wasserrad, bringt knapp 1 Tonne auf die Waage. Die Endmontage soll in diesem Frühjahr erfolgen, „wenn es nicht mehr so kalt ist“. Einmal muss das Wasserrad noch auseinandergenommen werden. Nicht nur zum Transport: „Die Achse ist schon fertig am Deilbachhammer“, erklärt Konstrukteur Gerd Schraven. In zwei Hälften wird das Rad unter und über die Achse gesetzt und danach verbunden: „Das Tolle ist, dass es dann im eingesetzten Zustand immer repariert werden kann“, freut sich Schraven.

Thomas Wittke, Geschäftsführer von Jugendhilfe und Jugendberufshilfe Essen, lobt die Zusammenarbeit mit dem Konsortium: „Das passt gut zusammen. In einem solchen langfristigen Projekt können sich die Jugendlichen ausprobieren und das Interesse für ihr Gewerk festigen. Sie lernen das alte Handwerk kennen und wirken an der Instandsetzung eines außergewöhnlichen Stücks Kulturgeschichte mit.“

Einzigartige Herausforderung: Tischlerei-Auszubildende der Jugendberufshilfe haben das Wasserrad für den Kupferdreher Deilbachhammer gebaut. Fotos: Müller/JBH

Gute Zusammenarbeit (v.l.n.r.): Konstrukteur Gerd Schraven und Achim Mikuscheit vom Konsortium Deilbachhammer sowie Thomas Wittke, Geschäftsführer von Jugendhilfe und Jugendberufshilfe Essen, ziehen fürs historische Ensemble an einem Strang.

Einsatz am Industriedenkmal: Seit 2015 pflegen Gemeinwohlarbeiter im Gartenlandschaftsbau das Gelände. Foto: Capitain/JBH

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