Rein physikalisch stehen Ketten für starken, lückenlosen Zusammenhalt. Ganz ähnlich verhält es sich mit der sogenannten „Bildungs- und Präventionskette“. Mit ihrer Hilfe soll jungen Menschen eine Zukunft geboten werden, indem sie in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt und begleitet werden. Lückenlos und von Anfang an. Um eine solche Bildungs- und Präventionskette in Essen-Altendorf zu installieren, kamen am heutigen Donnerstag (5.11.) rund 70 Stadtteilakteure, Fachkräfte aus den unterschiedlichen sozialen Einrichtungen sowie Menschen, die sich im Stadtteil sozial engagieren in der Gesamtschule Bockmühle zusammen. Ihr Ziel: Die präventive Infrastruktur in Essen-Altendorf auszubauen und das gemeinsame Handeln miteinander abzustimmen. Damit Kinder und Jugendliche gut aufwachsen können und später als Erwachsene eine Zukunft haben.
Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche verbessern
Auch wenn sich in den vergangenen Jahren in Essen-Altendorf vieles verbessert hat, ist der Stadtteil vom Strukturwandel stärker betroffener als vergleichsweise andere Essener Stadtteile. Und: Altendorf ist ein sehr junger Stadtteil. Rund 3.600 Kinder und Jugendliche von null bis unter 18 Jahren leben dort. Hinzu kommt ein hoher Anteil Alleinerziehender mit minderjährigen Kindern sowie viele Menschen, die Leistungen zur Existenzsicherung beziehen oder nicht-deutscher Herkunft sind. Aus dieser sozialen Mischung ergeben sich Herausforderungen, die die Stadtteilakteure künftig gemeinsam und in enger Abstimmung schultern wollen. Erreichen wollen sie, dass Kinder gesund aufzuwachsen können, Erziehung und Bildung der jungen Menschen verbessert und Armut, Gewalt und Missbrauch systematisch angegangen werden. Auch sollen Ausgrenzung und Benachteiligung abgebaut werden, mit dem Ziel, allen Kindern und Jugendlichen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
Gesellschaftlichen Zusammenhalt leben
In ihrer Ansprache dankte Jugendamtsleiterin Annette Berg allen anwesenden Akteuren für ihr soziales Engagement „Mit unserer Bildungs- und Präventionskette leben wir gesellschaftlichen Zusammenhalt, indem wir gemeinsam anpacken, um Kindern und Jugendlichen in Essen-Altendorf Zukunftschancen zu geben“, sagte Berg. Sie dankte Werner Meys, Vorstand der Anneliese-Brost-Stiftung, die das Projekt mit 40.000 Euro unterstützt. „Wir wissen aus der Vielzahl der Projekte, die unsere Stiftung fördert, dass diese dann besonders erfolgreich und nachhaltig wirken, wenn sie in die vorhandenen Strukturen im Stadtteil eingebunden sind. Dazu benötigt man Rahmenbedingungen, Zeit, stetiges Üben, verlässliche und erprobte Netzwerke und natürlich auch Geld, das wir gerne für diesen ersten Schritt - die Moderation für eine Bildungs- und Präventionskette in Altendorf - zur Verfügung stellen", sagte Meys.
Workshop-Teilnehmer bekräftigen ihren Willen zur Zusammenarbeit
An dem Projekt beteiligen sich neben der Stadt Essen /Fachbereich Jugend und der Anneliese-Brost-Stiftung auch der Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet e.V. (VKJ), die Jugendhilfe Essen gGmbH, die Stadt Essen/Fachbereich Stadterneuerung und Bodenmanagement, das Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung (ISSAB) der Universität Duisburg-Essen und plan BeE – Beratung und Expertise aus Düsseldorf. Die Workshop-Teilnehmer unterzeichneten eine Vereinbarung, mit der sie ihre Bereitschaft für die künftige Zusammenarbeit bekräftigten.
Investition in die Zukunft für Kinder und Jugendliche