Erst seit November lebt Hafaz in Essen. Als Jugendlicher ist er mit seiner Familie aus Syrien geflohen. Vorher wohnte er in Langenberg, doch dort gab es keine Wohnung für ihn und seinen Vater, den er aus dem Osten Deutschlands nach Nordrhein-Westfalen holen wollte. Der engagierte staatenlose Palästinenser hatte zwar schon Geld als Leiharbeiter verdient, aber dem 23-Jährigen war klar: „Man muss etwas in der Hand haben. Ich wollte noch in diesem Jahr eine Ausbildung anfangen.“
Hugenpoet-Team von Hafaz überzeugt
Seit Mai war Hafaz im KompetenzZentrum. Beim vom JobCenter Essen geförderten Projekt des Jugendberufshilfe-Bereichs „Integration“ erhalten Neuzugewanderte unter anderem Hilfe bei der Anerkennung von Abschlüssen aus dem Heimatland, können das Berufsleben durch Trainings in Betrieben und Werkstätten kennenlernen und werden auf der Suche nach einer passenden Arbeits- oder Ausbildungsstelle unterstützt.
Im Juni besuchte Hafaz dann mit JBH-Arbeitsvermittler Volker Marzak eine Jobmesse in der Essener Philharmonie: „Qussay hat gekämpft und gezeigt, dass er unbedingt eine Ausbildung beginnen möchte“, bestätigt Marzak. Und manchmal braucht man das Quäntchen Glück: Auf der Messe präsentierte sich das Schlosshotel Hugenpoet. Die Chemie stimmte und Hafaz bekam nur eine Woche später die Möglichkeit, ein Praktikum im prächtigen Schlosshotel an der Ruhr zu absolvieren. Ging’s mit einfachen Aufgaben los, durfte Hafaz am Ende schon Gäste bedienen und einen Veranstaltungsraum für fast 100 Personen herrichten: „Es hat mir richtig gut gefallen“, erzählt der 23-Jährige. Mit seinem Fleiß, seiner Pünktlichkeit und seinem Interesse konnte er das Hugenpoet-Team überzeugen. Bald kam die Zusage für die dreijährige Ausbildung und am 28. Juni wurde der Vertrag unterzeichnet.
Verantwortlich für das Wohl der Gäste
Heute geht’s endlich los! Hafaz wird unter anderem Gäste bedienen und betreuen, für das richtige Ambiente in der Gastronomie des Schlosshotels sorgen, Empfehlungen für Speisen und Getränke geben, Veranstaltungen planen, kalkulieren und organisieren und diese auch durchführen. Später kann noch eine Spezialisierung erfolgen.
Thomas Wittke, Geschäftsführer von Jugendhilfe und Jugendberufshilfe Essen, gratuliert dem angehenden Fachmann für Restaurant- und Veranstaltungsgastronomie: „Es freut mich sehr, dass Qussay Hafaz diese Chance bekommt und jetzt Fuß im Arbeitsleben fassen kann. Das Jugendberufshilfe-Team vom KompetenzZentrum hat wieder einen großartigen Job geleistet, um einem jungen, engagierten Mann den Weg in die Ausbildung zu ebnen.“
JBH-Teilnehmer startet Ausbildung im Schloss Hugenpoet