Jugendfarm: Winterschule für Seiteneinsteiger

Die gesamten Weihnachtsferien über organisierte das Zukunft Bildungswerk auf der Jugendfarm Altenessen für knapp 50 Seiteneinsteiger eine Kombination aus sprachlicher Förderung und kulturellem Programm. Die Aktion fand erstmalig auf dem Areal an der Kuhlhoffstraße statt, viele der Kinder und Jugendlichen tauchten in eine völlig neue Welt ein.

Die Monate musikalisch: Im mehrsprachigen Chor lernen die Kids das Jahr kennen.

Mit Körpereinsatz: Der Body-Percussion-Workshop schult nicht nur Motorik, sondern auch Sprache. Fotos: Müller/JHE

Ferien auf der Farm: Die Winterschule wurde für Eltern und Kinder zum spannenden Erlebnis.

Das Zukunft Bildungswerk wurde im Juni 2015 gegründet und engagierte sich gemeinsam mit dem Runden Tisch Karnap für Seiteneinsteiger aus dem Zeltdorf Mathias-Stinnes-Stadion. Zu Beginn konnte es noch mehrere Monate bis zur Einschulung der Kinder und Jugendlichen dauern, ein Angebot für vorbereitende Sprachförderung sollte diese Zeit überbrücken. Inzwischen ist das Zeltdorf zwar aufgelöst und die Familien sind in Wohnungen oder anderen Unterkünften, aber das Bildungswerk begleitet die Minderjährigen weiterhin.
Gerade in den Ferien besteht die Gefahr, dass der Lernprozess unterbrochen wird: „Wir wollen diese Lücke schließen“, erklärt Turgay Tahtabas, Geschäftsführer des Zukunft Bildungswerks. Fand die Ferienbetreuung bisher in den Räumlichkeiten der Evangelischen Kirchengemeinde Karnap statt, musste diesmal eine Alternative gefunden werden: „Unsere Idee war schon immer, auch etwas für die Flüchtlinge zu machen“, lud Frank Felden, Teamleiter der Jugendhilfe Essen, die knapp 50 Seiteneinsteiger deshalb über die Weihnachtsferien auf die Jugendfarm ein.

Anknüpfung an weitere Angebote
An allererster Stelle steht für die Kinder und Jugendlichen der breiten Alterspanne von sechs bis 16 Jahren die Lernförderung. Das Zukunft Bildungswerk kombiniert den Sprachunterricht aber stets mit kulturellem Programm -- und jeder Menge Spaß! Im Rahmen eines Body-Percussion-Workshops beispielsweise lernen die Kinder und Jugendlichen Begriffe für Stimmen, Geräusche oder Klänge. Ein mehrsprachiger Chor vermittelt Monatsnamen über ein Lied. Zusätzlich ging es in der vergangenen Woche für einen Tag nach Köln, wo das Gelernte in einem Musikatelier präsentiert wurde.
Noch spannender wurde das etablierte Angebot durch den zweiwöchigen Aufenthalt auf der Jugendfarm. Schon das Kennenlernen der Farm selbst war dabei ein aufregendes Erlebnis: „Für die meisten ist das schließlich eine völlig neue Welt“, weiß JHE-Teamleiter Felden. Sind den Kindern und Jugendlichen manche der Tiere anfangs gar nicht geheuer, verlieren sie im Kontakt nach und nach die Scheu. Gleichzeitig lernen sie angemessenen Respekt vor den Farmbewohnern: „Es geht auch darum, sie an die Verantwortung heranzuführen, die im Umgang mit den Tieren notwendig ist.“ Die Pflege der  Vierbeiner wird dann schnell zum kleinen Höhepunkt für die Kids: „Die sind unheimlich wissbegierig, die haben unheimlich viel Spaß“, freut sich der Jugendhilfe-Teamleiter. Abgerundet wird die abwechslungsreiche Erfahrung mit Stockbrot und Lagerfeuer.
Gleichzeitig können die zwei Wochen Farm-Urlaub n vielerlei Hinsicht ein Wegbereiter sein. Unter normalen Umständen hätten die Kinder den Weg aufs Altenesser Hofidyll vielleicht nicht gefunden, jetzt besteht die Chance, einige bald wieder an der Kuhlhoffstraße begrüßen zu dürfen: „Das ist eine gute Anknüpfung an die anderen Angebote der Kinder- und Jugendarbeit der Jugendhilfe Essen“, erklärt Felden.

Hier geht's zur Internetseite des Zukunft Bildungswerks.

Die Monate musikalisch: Im mehrsprachigen Chor lernen die Kids das Jahr kennen.

Mit Körpereinsatz: Der Body-Percussion-Workshop schult nicht nur Motorik, sondern auch Sprache. Fotos: Müller/JHE

Ferien auf der Farm: Die Winterschule wurde für Eltern und Kinder zum spannenden Erlebnis.

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