Jugendhilfe Essen restauriert
MS Steele der Weißen Flotte

Das nennt man wohl zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Als das Motorschiff Steele der Weißen Flotte Baldeney zur Grundrenovierung anstand, kam Flotten-Geschäftsführer Franz-Josef Ewers auf die Idee, für die Arbeiten die Jugendhilfe Essen zu gewinnen. Die Idee fand schnell Zustimmung bei JHE-Geschäftsführer Jochen Drewitz.

Fotos: Capitain

Das Konzept hat einen positiven Doppeleffekt für beide Seiten. Die MS Steele wird hochwertig modernisiert. Gleichzeitig werden sechs Jugendliche im Rahmen der Berufsvorbereitung durch die Jugendhilfe Essen an den ersten Arbeitsmarkt herangeführt.

Unter Anleitung von Marco Trauten von der Jugendhilfe standen und stehen für die jungen Leute bis Ende März Arbeiten in den verschiedensten Gewerken an: Außen wurde das Schiff über der Wasserlinie komplett abgeschliffen und gestrichen, innen waren umfangreiche Arbeiten an Verkleidungen, Holzböden, Schrankeinbauten, Küche und Toilettenanlage nötig.

Bei Bedarf soll „die Kleine“ der Weißen Flotte nach dem Kulturhauptstadtjahr ab 2011 zum Piratenschiff für Kinder umgerüstet werden können. Eine zweite flexible Umgestaltung des Innenraums soll Konferenzen für 25 Teilnehmer an Bord der MS Steele möglich machen. Viel zu tun also für die sechs Jugendlichen Marc Debucourt, Marcin Gladys, Michael Eberhardt, Sascha Ingwersen, Viktor Klapstein und Ajnur Jaic.

Weiße Flotte Geschäftsführer Franz-Josef Ewers schätzt das Projekt als „wertvoll“ ein: „Es ist ein realitätsbezogenes Projekt, bei dem es wie bei einer externen Vergabe auf gute Arbeit und pünktliche Fertigstellung ankommt. Wenn dies gelingt, haben die Jugendlichen allen Grund, stolz auf sich zu sein. Denn die MS Steele wird auf der Ruhr und auf dem Baldeneysee von unseren Fahrgästen ständig genutzt. Die Jugendlichen können sich mit ihrer Arbeit quasi verewigen und sehen, dass sie Sinn macht.“

Den Jugendlichen haben die Arbeiten im Hafen der Weißen Flotte bisher sichtlich Spaß gemacht, auch wenn sie bei winterlichen Temperaturen nicht immer leicht fielen. Anleiter Marco Trauten: „Ein komplettes Schiff zu renovieren, macht natürlich schon stolz. Leider waren wir durch den harten Winter oft eingeschränkt, zum Beispiel beim Außenanstrich. Bei solcher Kälte trocknet Farbe einfach nicht. Doch das Ziel ist fast erreicht, die Jungs sind hoch motiviert.“

Für den Bereichsleiter der Berufsvorbereitung bei der Jugendhilfe, Gerd Bartholomäus, ist besonders die Geschlossenheit des Projektes wichtig: „Die Jugendlichen fühlten sich verantwortlich für den kompletten Umbau und hatten stets die Fertigstellung vor Augen. Das ist motivierend. Mancher hat hier zum ersten Mal erlebt, dass Arbeit auch Spaß machen kann und was bringt.“

Die Arbeiten werden noch bis Ende März abgeschlossen sein. Danach werden sich die sechs Jugendlichen weiteren Projekten innerhalb der Jugendhilfe Essen gGmbH widmen. In der Regel werden sie hier sechs Monate lang qualifiziert und so an den ersten Arbeitsmarkt herangeführt.

Fotos: Capitain

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