Jugendliche auf Gedenkstättenfahrt in München

Zum Beginn der Sommerferien organisierten die Palme 7, der Kinder- und Jugendtreff Stoppenberg und die Aufsuchende Jugendarbeit der Jugendhilfe Essen eine Gedenkstättenfahrt nach München für ein Dutzend Mädchen zwischen 14 und 19 Jahren. Die vom Landschaftsverband Rheinland geförderte Fahrt zum Thema politische Bildung sensibilisierte gegen Rassismus, Radikalismus und Fremdenfeindlichkeit und zeigte aktuelle Bezüge auf.

Bewegende Bildungsfahrt: Die Jugendlichen konnten sich mit den Verbrechen der NS-Zeit auseinandersetzen. Foto: Fischer/JHE

Mit Bezug zu aktuellen Entwicklungen: Auf der Stadtführung durch München erledigten die Teilnehmerinnen kleine Aufgaben zum heutigen Geschehen. Foto: Radek/JHE

Nachdem die Jugendlichen am Sonntag ihre Unterkunft in Landshut ansteuerten, startete die Woche mit einer Stadtführung in München: „Die Mädels mussten kleine Hausaufgaben erledigen, bei denen sie zu sehr verschiedenen, aktuellen Themen Flugblätter für die heutige Zeit verfasst haben“, berichtet Maya Preuß aus der Mobilen Arbeit der Jugendhilfe Essen.
Station am Dienstag war das Konzentrationslager in Dachau. Das dortige Lager war das erste KZ in Deutschland und die Jugendlichen hörten zwischen den kargen Baracken und furchteinflößenden Metallzäunen Geschichten aus der damaligen Zeit: „Besonders betroffen waren die Mädchen von den Gräueln, die Menschen anderen antun können und von den Bezügen zu aktuellen politischen Entwicklungen“, erinnert sich Jugendarbeiterin Preuß.

Auseinandersetzung mit NS-Verbrechen
Am Mittwoch besuchten die Teilnehmerinnen die Weiße Rose Stiftung in der Ludwig-Maximilians-Universität, um dort etwas über den politischen Widerstand in München zu erfahren. Donnerstag stand dann eine Visite im NS-Dokumentationszentrum auf dem Programm, bei der die Jugendlichen an die Verbrechen der NS-Diktatur erinnert wurden und sich mit ihren Ursachen, Ausprägungen und Folgen bis in die Gegenwart auseinandersetzen konnten. Am Freitag fuhren die Mädchen zur KZ-Gedenkstätte Mühldorfer Hart: „Ein großer Schock für die Teilnehmerinnen war, dass die meisten in Arbeitslagern Inhaftierten in ihrem Alter waren“, weiß Preuß.
Trotz des Besuchs der zahlreichen wichtigen Bildungsorte hatten die Jugendlichen genug Gelegenheit, ihre Freizeit auf eigene Weise zu gestalten. Schöner Abschluss war dann auch der Besuch des Altstadtfests in Landshut.

Demokratie erleben

Bewegende Bildungsfahrt: Die Jugendlichen konnten sich mit den Verbrechen der NS-Zeit auseinandersetzen. Foto: Fischer/JHE

Mit Bezug zu aktuellen Entwicklungen: Auf der Stadtführung durch München erledigten die Teilnehmerinnen kleine Aufgaben zum heutigen Geschehen. Foto: Radek/JHE