Jugendliche entdecken ihre Stärken

"Du kannst mehr, als du bislang weißt. Probier' aus, was dir Spaß macht, zu Hause, in der Schule und im nächsten Praktikum." So lautet eine zentrale Botschaft von "komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft". Unter der Schirmherrschaft von Peter Renzel, Geschäftsbereichsvorstand Jugend, Bildung und Soziales der Stadt Essen, entdecken rund 600 Achtklässler von Gesamt-, Haupt- und Förderschulen vom 5. bis zum 7. September in einem 500 Quadratmeter großen Erlebnisparcours ihre Stärken. Dieses umfangreiche Vorhaben konnte in diesem Jahr dank der Finanzierung der Agentur für Arbeit Essen und der RAG-Stiftung realisiert werden.

"komm auf Tour - meine Stärken meine Zukunft". Schülerinnen und Schüler der Gustav-Heinemann-Gesamtschule suchen Ihre Stärken bei einem selbst initiierten Theaterstück. Ganz rechts Moderatorin und Schauspielerin Jennie Clérette Sévère. Foto: Peter Prengel

Der Startschuss für "komm auf Tour" ist gestern (5.9.) in Essen gefallen. Sechs Ruhrgebiets-Kommunen beteiligen sich an dem Projekt, die unter der Federführung der Stadt Essen eine gemeinsame Zusage für die Förderung durch die RAG-Stiftung erhalten haben. "Die Lebensqualität im Revier zu erhöhen und junge Talente im Ruhrgebiet zu fördern, sind der RAG-Stiftung besondere Anliegen", so Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung. "In meiner Funktion als Bildungsbeauftragte des Initiativkreises Ruhr liegt es mir am Herzen, berufliche Perspektiven für alle Kinder und Jugendlichen zu eröffnen. Berufsorientierung und Berufsvorbereitung sind hierfür besonders wichtig. Mit "komm auf Tour" können Schüler ihre eigenen Stärken entdecken, und damit kann es nicht früh genug losgehen. Folglich unterstützen wir das Angebot mit großer Überzeugung".

Stärken und Chancen kennenlernen

Die Jugendlichen erleben auf dem Erlebnisparcours einen temporeichen Lauf durch sechs Stationen: vom Reiseterminal über den Zeittunnel ins Labyrinth und von der sturmfreien Bude über die Bühne in die Auswertung.
Je nach Wahl von Aufgabe und Lösungsweg vergibt die Moderation verschiedene Stärken an die Schülerinnen und Schüler. An sogenannten "Stärkeschränken" mit spannenden Materialcollagen erfahren die Jugendlichen am Schluss, welche Tätigkeiten und Berufsfelder zu ihren Stärken passen. Auf diese Weise werden alle Jugendlichen, aber vor allem auch die mit schlechteren Startchancen, frühzeitig und handlungsorientiert dabei unterstützt, verschiedene Wahlmöglichkeiten für die Gestaltung ihrer berufli-chen und ihrer persönlichen Zukunft zu erkennen.

Weichen für Beruf und Lebensplanung stellen
Berufsorientierung und Lebensplanung sind zwei Themen, die unbedingt zusammen gehören. So belegen etwa Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), dass eingeschränkte Berufsperspektiven vor allem bildungsbenachteiligte Jugendliche in ihrer persönlichen Lebensgestaltung negativ beeinflussen. In der Tendenz riskieren sie häufiger ungeplante Schwangerschaften und haben eher Schwierigkeiten, gleichberechtigte Beziehungen aufzubauen. Die Entwicklung realisierbarer Zukunftsperspektiven ist neben sexueller Aufklärung der wirkungsvollste Beitrag zur Prävention unerwünschter Schwangerschaften. Dazu gehören die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins und das Vertrauen in die eigenen Stärken. Diese zu kennen, hilft weiter: im Alltag, in Beziehungen und natürlich vor allem, wenn die Berufswahl ansteht.

Bei mehr als 350 dualen Ausbildungswegen sowie zahlreichen schulischen Ausbildungen und Studienmöglichkeiten ist es für Jugendliche nicht einfach, sich zu orientieren. Die Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit engagiert sich daher auf vielfältige Weise für eine frühzeitige berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler. Unter dem Motto "Prävention statt Reparatur" unterstützen darüber hinaus Berufsberaterinnen und Berufsberater aus den landesweit 30 Agenturen für Arbeit "tatkräftig" das Projekt "komm auf Tour"- so auch die Agentur für Arbeit Essen. „"Über das Projekt "komm auf Tour" haben wir einen guten Zugang zu den jungen Menschen. Hier können die Jugendlichen spielerisch die Themen Berufswahl, wo liegen meine Stärken und Schwächen und welche Berufsfelder passen zu meinen Stärken, erleben. Ich freue mich, dass wir das Projekt unterstützen und so junge Menschen für das bedeutende Thema der richtigen Berufswahl sensibilisieren können", so Stephanie Herrmann, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Essen.

"komm auf Tour 2017"
Über den Erlebnisparcours hinaus fördert "komm auf Tour" die Zusammenarbeit von Schulen, Eltern sowie außerschulischen Akteurinnen und Akteuren der Berufsorientierung und Lebensplanung. Die Erziehungsberechtigten und Bezugspersonen der teilnehmenden Jugendlichen erfahren bei einem Informationsabend im Erlebnisparcours, wie sie junge Menschen bei dem Prozess der Berufswahl und Lebensplanung bis zum Schulabgang konkret unterstützen können. Die Lehrkräfte erhalten Anregungen, wie sie die Themen in der Schule nachhaltig vertiefen und mit Elementen von "Kein Abschluss ohne Anschluss" verknüpfen können.
In diesem Jahr arbeiten bei "komm auf Tour" in Essen folgende regionale Akteurinnen und Akteure der Berufsorientierung und der Lebensplanung zusammen:

Für Eltern bieten die Organisatoren einen Informationsabend zu "komm auf Tour" an: Am Mittwoch, 6. September, um 19 Uhr, können sich interessierte Eltern in der Weststadthalle, Thea-Leymann-Straße 23, gezielt über die Angebote und Kooperationsmöglichkeiten des Projekts "komm auf Tour" informieren. Für Rückfragen steht Agnes Hugo, Fachstelle Schule und Beruf der Stadt Essen, Telefon: 88 88520, E-Mail: agnes.hugo@schulen.essen.de, zur Verfügung.

"komm auf Tour - meine Stärken meine Zukunft". Schülerinnen und Schüler der Gustav-Heinemann-Gesamtschule suchen Ihre Stärken bei einem selbst initiierten Theaterstück. Ganz rechts Moderatorin und Schauspielerin Jennie Clérette Sévère. Foto: Peter Prengel

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