Medientage: noch größer, noch informativer

„Wir haben hier in der Weststadthalle über vier Tage rund 800 Schüler zu Gast“, berichtet Daniel Dimke, Mitorganisator der Medientage der JHE, zufrieden. „So viele waren es noch nie.“ Hinzu kommen noch die zahlreichen Pädagogen, Lehrer und Erzieher, die in der Weststadthalle eintrafen und zu Beginn von Annette Berg, Leiterin des Jugendamts der Stadt Essen, begrüßt wurden. Sie gestand dem Internet in ihrer Rede eine große Bedeutung zu und gab an, dass die Eltern für ihre Kinder die erste Instanz im Umgang mit der Technologie sein sollten. Der Medienbeauftragte des Jugendamts, Andreas Ruff, klärte zusätzlich über die verschiedenen Möglichkeiten des Internets auf, wies aber auch auf dessen nicht zu unterschätzende Gefahren hin. Ein aktuelles Thema sei zum Beispiel die Flüchtlingssituation, bei der Hetzer im Netz Stimmung gegen Asylsuchende machen und falsche Fakten streuen. Auch Cybermobbing war Thema in der Thea-Leymann-Straße 23: So sind insgesamt zwölf Prozent der Jugendlichen sowohl Täter als auch Opfer. So gut wie jeder junge Mensch kennt jemanden, der schon einmal gemobbt wurde.

Für Pädagogen und Schüler
Die Fachtage boten für die Pädagogen viele Anreize, wie man die neuen Medien in den Unterricht einbringen kann und zwar auf eine Art, die konstruktiv und förderlich für die Lernenden ist. Die Multiplikatoren konnten aus insgesamt sieben Workshops auswählen, die Themen wie Cybermobbing, sicheres Surfen, aber auch neueste Entwicklungen und Spielereien auf dem Programm hatten. So konnten die Besucher unter anderem an einer Trickfilmproduktion durch die App iMotion teilnehmen oder sich über das EU-Projekt klicksafe aufklären lassen. Für die Schülertage erweiterte man wegen der hohen Nachfrage das Angebot zum Vorjahr. Es kamen fünf Spielstände hinzu: „Wir haben insgesamt zwölf Stationen für die Jugendlichen. Mit den verschiedenen Anlaufstellen wollten wir eine gute Mischung zwischen Wissensvermittlung und Spaß schaffen – diese beiden Elemente sollen Hand in Hand gehen“, erklärt Daniel Dimke. „Außerdem haben wir dieses Jahr sogar einen Schülertag mehr, weil der Andrang so groß war. Wir wollten im Wesentlichen zeigen, dass Medien mittlerweile zum Leben dazugehören und alltäglich sind. Viele sind wegen dieser Entwicklung noch etwas verunsichert; solche Ängste wollen wir abbauen!“

Gold auf der Bühne
Ein ganz besonderes Highlight ist das Theaterstück „Klick and Kill“ zweier Darsteller von „bühnengold“ aus Berlin, welches bereits bei den Medientagen 2014 zum Favorit der Gäste wurde. „Wir haben bühnengold zu uns geholt, um die Schüler über die Gefahren von Cybermobbing und seine Folgen aufzuklären. Wir denken, dass man dieses Thema besonders über Gefühle nahebringen kann, um so dafür zu sensibilisieren. Mich packt ,Klick and Kill' jedes Mal“, schwärmt Dimke. Tatsächlich rief die Aufführung heftige Reaktionen unter den Schülern hervor, die dann hinterher rege über die Inszenierung diskutierten.

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Text: Michelle Lahmer