Das Ausbildungszentrum der Jugendhilfe an der Schürmannstraße in Bergerhausen ist ein knapp 8.000 Quadratmeter großes Areal, auf dem die außerbetriebliche Ausbildung in neun verschiedenen Gewerken praktiziert wird. Hier lernen Köche genauso für die Zukunft, wie Metallbauer, Maler und Lackierer, Raumgestalter, Hauswirtschaftler, Tischler und Fachlageristen.
Heute präsentieren sie alle Können: Beim Metallbau gibt es eigens geschweißte Feuerkörbe, die Tischlerei bringt Gartenbänke aus Eiche, Stehpulte und Nistkästen unters Volk und Hauswirtschafter und Köche beglücken das Publikum mit Pommes und Currywurst sowie allen nur denkbaren Kaffee- und Kuchenarten. Traditionell trumpfen die Floristen mit einer Vielzahl an liebevoll gestalteten Advents- und Dekorationsartikeln auf.
Neben der klassischen Ausbildung bietet die Jugendberufshilfe zahlreiche Berufsvorbereitungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. „Die Angebote sind immer stärker auf die Bedürfnisse der einzelnen Teilnehmer ausgerichtet“, erläutert Thomas Virnich, Abteilungsleiter der Jugendberufshilfe. „Die Jugendwerkstatt für Mädchen beispielsweise führt junge Frauen an den Berufsalltag heran, ‚Aufenthalt durch Arbeit’ vermittelt Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und geduldetem Aufenthaltsrecht in Lehren und Jobs auf den ersten Arbeitsmarkt und in der Teilzeitberufsausbildung kooperieren Jugendhilfe und Betriebe eng miteinander, um Alleinerziehenden eine berufliche Perspektive zu ermöglichen.“
Gerade wurden viel versprechende Ergebnisse im noch jungen Projekt „Geimeinwohlarbeit-PLUS“ bekannt gegeben, bei dem junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen, wie zum Beispiel Schulden, Sucht oder Probleme im Elternhaus, an Arbeit herangeführt werden.
„Plan Your Life!?“ vereint Teilnehmer aus unterschiedlichen Bereichen. 37 Jugendliche nutzen seit September die Möglichkeit, am wöchentlichen Workshop „Plan Your Life!?“ teilzunehmen und präsentieren ihre Ergebnisse. Im Team arbeiten Musiker von den Sons of Gastarbeita mit den jungen Menschen und kreieren eine große Multimediashow mit Songs, Theater, Tanz und Filmsequenzen, die im Januar im Jugendzentrum Essen aufgeführt wird.Sons-of-Gastarbeita-Sänger Gandhi Chahine unterstreicht die Idee, junge Menschen über Kultur zum Beruf zu bringen: „Es geht darum, nicht an ihren Schwächen anzusetzen, sondern die Stärken herauszuarbeiten und Selbstbewusstsein zu fördern. Diese Stärken können auch im kreativen Bereich liegen – zum Beispiel im szenischen Spiel, in Tanz oder Musik.“
So findet beim Tag der Offenen Werkstatt Improvisationstheater im Schatten von Gabelstaplern in der riesigen Lagerhalle statt; neben den Metallarbeitern übt Anita Cizmekovic schweißtreibende Tanzchoreografien zu basslasstigen Beats und die Räumlichkeiten der Mediengestalter werden von den Klängen eines mobilen Tonstudios bereichert.
Genau diese Mischung aus Information, Unterhaltung und gemütlicher Bazar-Atmosphäre kommt an. Mit voll gepackten Taschen und noch vollerem Magen verlassen die Gäste zufrieden das Ausbildungszentrum an der Schürmannstraße.
Heute haben nicht nur die Jugendlichen etwas gelernt.
Schauen Sie selbst, Bilder sagen mehr als Worte
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