Neue Berufsperspektiven: Girls’ Day bei der JHE

Auch in diesem Jahr gewährten Ende April Unternehmen und Organisationen, Betriebe und Institutionen rund 130.000 Mädchen und Jungen Einblicke in ihnen bislang oft unbekannte Berufe und eröffnen den Jugendlichen Horizonte jenseits der traditionellen Berufswahl. Bei der Jugendhilfe Essen waren ein Dutzend Mädchen in den Werkstätten zu Gast und probierten eher typische Männerberufe im Lager, in der Tischlerei und im Metallbau aus.

In der Tischlerei wurde gesägt, gefeilt und geschliffen. Fotos: JHE

Im Lager wurde Büromaterial kommissioniert, zerbrechliche Güter ver- und Paletten gepackt.

Am Ende wurde an der rechnergesteuerten Maschine die Kontur gefräst, danach wurden die von den Mädchen gefertigten Brettchen geölt und gewachst.

„Junge Menschen träumen davon, den Beruf zu finden, der zu ihnen passt. Niemand ist für bestimmte Berufe geeignet oder nicht, weil er ein Mädchen oder ein Junge ist. Beim Girls'Day und Boys'Day finden jedes Jahr Tausende Mädchen und Jungen hier ihren Traumberuf, weil sie Berufe kennenlernen, in denen sie zeigen können, was in ihnen steckt. Rollenklischees haben in der Berufswahl nichts verloren“, macht Bundesjugendministerin Manuela Schwesig deutlich.

Bei der Jugendhilfe schwärmt JHE-Sozialpädagogin Claudia Denkhaus von den diesjährigen Teilnehmerinnen von Gustav-Heinemann-Gesamtschule, Albert-Einstein-Realschule, Mädchengymnasium Borbeck, Gymnasium Überruhr und der Gesamtschule Waltrop: „Die Mädchen haben sich im Internet selbst angemeldet und sich die Berufsfelder in unseren Werkstätten ausgesucht. Dementsprechend hoch war ihre Motivation.“

Der Girls'Day und der Boys'Day sind wichtige Meilensteine in der Berufsorientierung junger Frauen und Männer. Und es tut sich etwas: Unter anderem stieg der Frauenanteil bei den Maler- und Lackiererinnen von 2003 bis 2013 von 8,1 auf 13,6 Prozent. Auch die Feinwerkmechanikerinnen werden mehr – hier stieg der Anteil in der gleichen Zeit von 1,9 auf 3,3 Prozent. Auch in den MINT-Studienfächern ist die Entwicklung positiv. Hier stieg der Anteil der Studienanfängerinnen von 18,6 Prozent im Jahr 2008 auf 22,7 Prozent in 2013. Bei der Berufswahl der Jungen zeigen sich ebenfalls erste Erfolge. Im Ausbildungsberuf Erzieher ist der Männeranteil um 18 Prozent gestiegen. In  anderen Boys'Day-Berufen wie Altenpfleger stieg der Anteil von Männern im gleichen Zeitraum um 4,3 Prozent, im Beruf Medizinischer Fachangestellter um 5,4 Prozent.

Girls'Day und der Boys'Day sind Erfolgsgeschichten – das zeigt die wissenschaftliche Begleitforschung der Projekte: Durch wiederholte Teilnahme am Mädchen- bzw. Jungen-Zukunftstag engagieren sich Unternehmen und Einrichtungen verstärkt bei der Ansprache junger Frauen für technisch-naturwissenschaftliche Berufe und von Jungen für Berufe im Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereich. 18 Prozent der Unternehmen gaben an, dass mittlerweile junge Frauen eingestellt worden sind, die in den Vorjahren das jeweilige Unternehmen am Mädchen-Zukunftstag kennen lernten.

Die Bundesweite Koordinierungsstelle des Girls'Day – Mädchen-Zukunftstags wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

www.girls-day.de
www.boys-day.de

In der Tischlerei wurde gesägt, gefeilt und geschliffen. Fotos: JHE

Im Lager wurde Büromaterial kommissioniert, zerbrechliche Güter ver- und Paletten gepackt.

Am Ende wurde an der rechnergesteuerten Maschine die Kontur gefräst, danach wurden die von den Mädchen gefertigten Brettchen geölt und gewachst.

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