Zuvor hatten die Schüler*innen aus der gelben Gruppe der Regenbogenkids den Kriegsausbruch in einer Gruppenstunde thematisiert: „Die Kinder waren betroffen, manche etwas ängstlich und irritiert“, erinnert sich Jugendhilfe-Erzieherin Andrea Mohr, „sie suchten das Gespräch und wollten Informationen darüber, was dort gerade geschieht.“
Zu allen Fragen fand die Gruppensprecherin kompetente Expert*innen unter den Kindern. Diese erklärten den übrigen Schüler*innen sachgerecht und verständlich Begriffe und Zusammenhänge. Wenn etwas unklar war, wurde Andrea Mohr befragt, die dann die Erklärungen ergänzte.
Zeichen der Solidarität
Den Schüler*innen wurde sehr schnell bewusst, dass viele Menschen durch den Krieg ihre Heimat verlieren, auf der Flucht sind und waren. Sofort entstand die Idee: Da müssen wir doch helfen! Die Gruppe hatte schon länger mit JHE-Erzieherin Mohr einen Frühjahrsmarkt geplant. Jetzt wurde umgedacht! Der Erlös sollte nicht mehr für die Gruppe, sondern für geflüchtete Familien verwendet werden, die im Stadtteil ankommen. Mehrere Wochen haben die Kinder intensiv gebastelt, vorbereitet, sich mit dem Thema auseinandergesetzt sowie ein Solidaritätstuch mit der Friedenstaube bemalt und mit ihren Handabdrücken verschönert. An Plakate für die Werbung und an eine Einladung für die Eltern wurde ebenfalls gedacht.
Kurz vor den Osterferien war es dann endlich soweit: Der Stand für den Frühjahrsmarkt wurde aufgebaut. Mit Feuereifer priesen die Kinder ihre Waren an, berieten Kund*innen und sammelten Spenden. „Bei dem Projekt wuchsen die Kinder über sich hinaus“, freut sich Andrea Mohr, „sie bekamen großartige Rückmeldungen von Freund*innen, Eltern, Großeltern, Erzieher*innen und Lehrer*innen. Der Gruppenzusammenhalt wurde durch dieses Projekt gestärkt und das Selbstwertgefühl eines jeden einzelnen Kindes ist gestiegen.“
Offener Ganztag bei der Jugendhilfe Essen
OGS-Standortporträt Hinsbeckschule