OGS: Überleitung städtischer Angebote 2022/2023

Bereits in seiner Sitzung im Januar 2015 hatte der Rat der Stadt Essen beschlossen, dass das Angebot der Offenen Ganztagsschule (OGS) zum frühestmöglichen Zeitpunkt vollständig von der Jugendhilfe Essen gGmbH durchgeführt werden soll. In der Trägerschaft der Stadt Essen liegen aktuell 29 OGS-Standorte, an denen im Schuljahr 2021/2022 insgesamt 146 OGS-Gruppen betreut werden. Derzeit umfasst das durch die Stadt Essen beschäftigte Personal rund 170 Erzieher*innen im Offenen Ganztag, inklusive der Mitarbeiter*innen der "Schule von acht bis eins" sowie den Springerkräften.

Die Ardeyschule und die anderen Standorte der Jugendhilfe Essen erhalten Zuwachs: Die Übernahme der Beschäftigten sowie die Wahrnehmung der Angebote der OGS an insgesamt 86 Schulstandorten (82 Grundschulen sowie vier Förderschulen) durch die JHE ist ab dem Schuljahr 2022/2023 vorgesehen. Foto: Capitain/JHE

Mit dem Programm „Facettenreich“ haben Jugendhilfe Essen (JHE) und Jugendamt der Stadt Essen ein innovatives pädagogisches Konzept für ein harmonisches Miteinander entwickelt, das nach und nach Einzug an den Grund- und vier Förderschulen des Offenen Ganztags (OGS) hält. Foto: Müller/JHE

Umsetzung der Überleitung
Die Übernahme der aufgeführten Beschäftigten sowie die Wahrnehmung der Angebote der OGS an insgesamt 86 Schulstandorten (82 Grundschulen sowie vier Förderschulen) durch die JHE ist nun ab dem Schuljahr 2022/2023 vorgesehen. Hierfür sprach sich der Ausschuss für öffentliche Ordnung, Personal, Organisation und Gleichstellung am heutigen Mittwoch (3.11.) aus. Die abschließende Entscheidung trifft der Rat der Stadt Essen voraussichtlich am 26. November.

Die Überleitung für alle 29 derzeit noch städtisch betreuten OGS-Schulstandorte soll zum 10. August 2022 erfolgen. Dieser Überleitungszeitpunkt gewährt den betroffenen Schulen sowie der Jugendhilfe Essen durch die zeitlich vorgelagerten Sommerferien eine Vorbereitungsphase und den am Überleitungsprozess Beteiligten eine ausreichende Vorlaufzeit. Die Belastungen sollen für alle betroffenen Standorte sowie insbesondere die Schüler*innen im Offenen Ganztag so gering wie möglich gehalten werden.
In arbeitsrechtlicher Hinsicht bildet der Übergang der Mitarbeiter*innen aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit des Jugendamtes zur Jugendhilfe Essen aus dem Jahr 2009 die Blaupause für die nun betroffenen Erzieher*innen des Fachbereichs Schule der Stadt Essen. Bei Überleitung zur JHE soll den Beschäftigten Bestandsschutz gewährt und eine Rückkehroption eingeräumt werden. Der Fachbereich Schule und die JHE haben sich hierzu bereits auf die relevanten Rahmenbedingungen für die betroffenen Mitarbeiter*innen verständigt.

"Qualitätsoffensive OGS"
Im Interesse der Schüler*innen, Eltern und Erzieher*innen, wird im Anschluss an die Überleitung der städtischen Beschäftigten zur Jugendhilfe Essen eine "Qualitätsoffensive OGS" angestrebt, um den Offenen Ganztag ab dem Schuljahr 2023/2024 quantitativ sowie qualitativ weiterzuentwickeln. Ziel ist es, bereits jetzt personelle Entwicklungsprozesse zu planen und diese mittelfristig zu realisieren. Zugleich sind auch flexiblere Nutzungsmöglichkeiten der bestehenden innerschulischen Raumressourcen sowie weiterzuentwickelnde pädagogische Konzepte vorgesehen.
Zur Erweiterung der personellen Ressourcen sollen im Rahmen einer Qualitätsoffensive für den Offenen Ganztag im Schuljahr 2023/2024 zusätzliche Stellen im Anerkennungsjahr eingerichtet werden. Neben dieser Nachwuchsförderung sind weitere Fachberater*innen sowie Springerkräfte vorgesehen, um die pädagogische Arbeit und eine adäquate fachliche Begleitung der Erzieher*innen und Auszubildenden bei kontinuierlich steigenden Anmeldezahlen sicherzustellen.

Finanzierung
Die Angebote der Offenen Ganztagsschule finanzieren sich durch Zuschüsse des Landes Nordrhein-Westfalen, einen kommunalen Eigenanteil sowie die Elternbeiträge. Für das Schuljahr 2022/2023, also dem Schuljahr der geplanten Übernahme durch die JHE, liegt der prognostizierte Ertrag bei 27.788.659 Euro.
Die Gesamtkosten der vollständigen Übernahme der städtischen Angebote der OGS inklusive der "Schule von acht bis eins" werden durch die JHE mit 25.840.450 Euro ab dem Schuljahr 2022/2023 beziffert. Auf Seiten des städtischen Fachbereichs Schule fallen weitere Kosten (bspw. Mieten, OGS-Raumausstattung, Personalkosten) in Höhe von insgesamt 2.521.445 Euro an. Der prognostizierte finanzielle Aufwand für das Schuljahr 2022/2023 in Höhe von 28.361.895 Euro steht demnach dem prognostizierten Ertrag von 27.788.659 Euro gegenüber.
Eine Erhöhung der Elternbeiträge wird im Rahmen der "Qualitätsoffensive OGS" geprüft, wobei in diesem Zusammenhang auch die Regelungen und Zuschüsse des Bundes und des Landes NRW im Rahmen des Rechtsanspruchs auf eine Ganztagsbetreuung abzuwarten bleiben. Die Differenz in Höhe von 573.236 Euro soll daher durch die Erhöhung des städtischen Eigenanteils für die Angebote der Offenen Ganztagsschule von aktuell 5.700.000 Euro auf dann rund 6.274.000 Euro gedeckt werden.

Zur Umsetzung der "Qualitätsoffensive OGS" ist die schrittweise Anhebung des städtischen Eigenanteils in den Schuljahren 2023/2024 und 2024/2025 notwendig, soweit in den Folgejahren eine ausreichende Finanzierung gewährleistet werden kann.
 

Die Ardeyschule und die anderen Standorte der Jugendhilfe Essen erhalten Zuwachs: Die Übernahme der Beschäftigten sowie die Wahrnehmung der Angebote der OGS an insgesamt 86 Schulstandorten (82 Grundschulen sowie vier Förderschulen) durch die JHE ist ab dem Schuljahr 2022/2023 vorgesehen. Foto: Capitain/JHE

Mit dem Programm „Facettenreich“ haben Jugendhilfe Essen (JHE) und Jugendamt der Stadt Essen ein innovatives pädagogisches Konzept für ein harmonisches Miteinander entwickelt, das nach und nach Einzug an den Grund- und vier Förderschulen des Offenen Ganztags (OGS) hält. Foto: Müller/JHE