Nach kurzer Einführung in die Theorie wurden entsprechende digitale Räume eingerichtet: pro Klasse und pro Tag zunächst jeweils eine Stunde. Diese Zeitfenster galt es nur noch mit Inhalt zu füllen. In einer gemeinsamen Konferenz mit der Schulleitung und den Lehrerinnen wurden die Zeiten abgeklärt, damit die OGS-Angebote nicht mit den Lehrer-Video-Konferenzen kollidieren: „Gleichzeitig haben wir darum gebeten, dass wir auch das Wochenpaket an Arbeitsmaterial bekommen, damit wir auftretende Fragen ebenfalls beantworten können“, erzählt Martina Freund. Kurz noch eine E-Mail an Kinder und Eltern mit dem Stundenplan geschrieben und dann ging’s los!
Viele Angebote im Online-Ganztag
„Die Kinder erschienen mit Hilfe ihrer Eltern auf meinem Bildschirm“, berichtet die Jugendhilfe-Erzieherin. Zunächst galt es das Eis zu brechen: Ein Gespräch im realen Raum läuft erstmal viel besser als ein virtuelles Treffen unter Anwesenheit der Eltern. Die rettende Idee: „Wir spielen ein Spiel“, schlug Martina Freund vor, „jeder soll etwas Blaues suchen, das nicht ihm gehört und es vor die Kamera halten.“ Die Kinder flitzten los und brachten etwas Blaues. Und dann etwas Rotes. Der Spaß war perfekt und der Online-Ganztag gerettet.
Aus dem „Ausprobieren“ entstand mit der Zeit ein richtiger Stundenplan mit vielen verschiedenen Angeboten. Mittwoch waren vorlesen und malen an der Reihe, Donnerstag die Medien-AG. Es wurde Bingo gespielt, eine richtige Gameshow durchgeführt, es gab Besuch von der Maus, eine Bewegungspause und vieles mehr.
Neue Möglichkeiten, Kinder zu fördern
Im Ganztag standen nicht Abstandhalten und Händewaschen auf dem Plan, sondern lachen, tanzen, spielen, rätseln und basteln. „So sollte es sein“, freut sich Freund, „das alles wäre natürlich unmöglich gewesen ohne die Unterstützung von Freddi, unserem Online-Handpuppen-Monster, der uns lustig durch die Stunden begleitet.“
So kann Martina Freund ein überaus positives Fazit ziehen: „Man wächst bekanntlich mit seinen Aufgaben“, schmunzelt die Jugendhilfe-Erzieherin. „Als es hieß, dass wir den Ganztag digital gestalten können, mussten wir uns erst an die neuen Gegebenheiten, technischen Voraussetzungen und anderen Methoden gewöhnen. Aber es war und ist eine tolle Erfahrung. Wir werden unsere Online-Angebote auch nach der Teil-Schulöffnung weiter anbieten. Es ergeben sich dadurch völlig andere Möglichkeiten, Kindern zu helfen, sie zu fördern oder einfach mit ihnen Zeit zu verbringen. Sie verlieren nicht den Anschluss an uns und auch wir, die, die Kinder sonst täglich erleben, können weiterhin für sie da sein.“
Offener Ganztag der Jugendhilfe Essen
OGS-Standortporträt Ardeyschule