Gestartet ist die Aktion mit einer Befragung zum Kaiserpark im Sommer 2016: „Was finden die Jugendlichen gut, was finden sie schlecht und was würden sie gerne verändern“, erklärt Angela Waller, Sozialarbeiterin der Jugendhilfe Essen. Damals kamen knapp 30 Vorschläge zur Verbesserung Altenessens zusammen. Ganz unabhängig davon kontaktierten Studenten der Universität Duisburg-Essen die Projektpartner, um gemeinsam mit Jugendlichen ebenfalls Ideen zur Stadtteilentwicklung zu sammeln. Dazu besuchten sie beispielsweise Palme 7, Kaiserpark oder Züngelteich: „Das sind die Orte, an denen sich die Jugendlichen aufhalten“, weiß Jugendhilfe-Sozialarbeiterin Waller. Wegen der relativ unkomplizierten Realisierung fiel die Wahl auf die Gertrud-Bäumer Realschule: „Do it Yourself“ gestalteten die Jugendlichen dort mit Bühne, Podest und Sitzmöbeln aus alten Paletten nicht nur ihren Schulhof, sondern gleich den Stadtteil.
Zwar waren die Projekte ein Erfolg, aber viele der durchaus umsetzbaren Vorschläge standen noch im Raum: „Wir wollten mehr Jugendliche einbeziehen“, erklärt Waller, „nicht nur die, die schon bei den Aktionen mitgemacht haben.“ Jugendhilfe, Jugendamt der Stadt Essen, ISSAB und Universität Duisburg-Essen luden dazu letzten Donnerstag 80 Schüler aus den Klassen sechs und sieben der Getrud-Bäumer-Realschule in die Palme 7, um dort für ihre Lieblingsidee abzustimmen.
Ihre Stimme zählt!
Zur Wahl standen drei verschiedene Arten von Multifunktionseinheiten sowie Fußballtore und Unterstellmöglichkeiten im Kaiserpark. Bevor die Schüler ihr Kreuzchen machten, wärmte Moderator und Poetry-Slammer Marius Hanke sein Publikum auf und präsentierte die einzelnen Vorschläge. Gleichzeitig konnten die Schüler in einer kleinen Ausstellung die Entwicklung des Projekts und andere Ideen recherchieren. Klarer Favorit mit zehn Stimmen Vorsprung war eine Sitzpyramide. Das hölzerne Bauteil lässt sich mit wenigen Handgriffen zu einem Sofa, Podest oder Bock für einen Parcours ummodeln.
Aus der Bezirksvertretung V waren Peter Stauder, die Kinderbeauftragten Heike Mustereit sowie Karl-Heinz Kirchner und Bezirksbürgermeister Hans-Wilhelm Zwiehoff zu Gast: „Ich finde es gut, dass die Jugendlichen sich beteiligen und einbringen. Man kann damit nicht früh genug anfangen“, lobt Zwiehoff. „Wir haben nun die wichtige Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es nicht einfach verpufft.“
Deshalb sind die vier Gästeplätze in der Bezirksvertretung Dienstag für die Jugendlichen reserviert. Nachdem sie am Freitag von der Initiative mitWirkung! über Formalien und Auftreten im Gremium gebrieft wurden, tragen sie dann ihre Idee für den Stadtteil unter Tagesordnungspunkt 4 vor. Die Projektpartner bleiben am Ball und setzen auch in Zukunft mit den Jugendlichen weitere Ideen und Vorschläge um.
Hintergrund
Mit dem Projekt „mitWirkung!“ schaffen Jugendamt der Stadt Essen und Arbeitskreis Jugend Möglichkeiten für Jugendliche, sich aktiv an der Gestaltung ihrer Lebenswelt zu beteiligen. Ziel ist es, ihnen zu ermöglichen, Interessen mitzuteilen und zu vertreten, Gleichgesinnte zu finden, eigene Interessen mit denen Anderer abzustimmen, selbstständig Projekte zu initiieren und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
Palme 7: Jugendliche mit Ideen für den Stadtteil