„Ein Auftrag der Bildungspartner Jugend-Schule ist, junge Menschen mit niedrigschwelligen Einstiegsangeboten für die Themen Demokratie und Politik zu begeistern“, erklärt Jugendhilfe-Projektleiter Martin Stichler. Neben regelmäßigen Workshops engagieren sich die Bildungspartner auch mit der erfolgreichen Veranstaltungsreihe „Fair...rappt!“ für Pluralismus, Vielfalt und Partizipation.
Die Projekttage Demokratie starteten am Dienstag, 10. Oktober, mit dem Theaterstück „Jungfrau ohne Paradies“ von Gerburg Maria Müller und Alessandra Ehrlich: „Die Schauspieler haben’s geschafft, die Aufführung interaktiv zu gestalten und alle Schüler zum Mitmachen zu animieren“, lobt Jugendhilfe-Projektleiter Stichler. Durch Bewegungsübungen und direkte Ansprache des Publikums hatten die Künstler die gesamten anderthalb Stunden die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer jungen Zuschauer. In einer Szene fragt sich der Protagonist beispielsweise, wie er seinen Freund überzeugen kann, nicht nach Syrien zurückzukehren. Ideen und Vorschläge holt er sich aus dem Publikum.
Die erste Vorstellung am Morgen war mit 150 Zuschauern so gut besucht, dass die Künstler später am Tag spontan eine weitere Inszenierung nachlegten.
Schöne Post und Seenotrettung
Am Mittwoch und Donnerstag, 11. und 12. Oktober, erwartete die Schüler dann ein Erlebnis-Parcours mit 13 verschiedenen Stationen wie Fluchtquiz, Stift-Spitzer-Papier, Hatespeech, Bundeskanzlerspiel und Helden der Menschenrechte. In diesem Jahr zum ersten Mal dabei waren der Ehrenamtstreff Flüchtlinge der Caritas, das Kolping Infomobil, ResQship sowie das Roma Antidiscrimination Network. Der Ehrenamtstreff ließ die Schüler unter dem Titel „Schöne Post“ herzliche Grußbotschaften an für sie unbekannte Geflüchtete schreiben. Sonst sind die einzigen Papiere in deren Briefkasten nicht selten die zahlreichen Nachrichten unterschiedlicher Behörden. Die zivile Seenotrettung ResQship klärt die Workshop-Teilnehmer unter anderem über die aktuelle Lage im Mittelmeer oder die Bedingungen auf einem Rettungsschiff auf.
Zum Abschluss eines Durchlaufs konnten die Jugendlichen genau solche Momente am eigenen Leib erfahren. In der Mitte der Weststadthalle legte das ResQship-Team eine Plane mit der ungefähren Größe eines Schlauchboots aus und alle 100 Schüler mussten sich mehrere Minuten eng an eng auf die kleine Fläche zwängen: noch zwei Stunden bis Rettung, noch eine Stunde bis zur Rettung, noch 30 Minuten bis zur Rettung.
„Unsere verschiedenen Projekte kommen in den Schulen an“, ist JHE-Projektleiter Martin Stichler glücklich. Einige der Klassen hatten sich extra für die Projekttage Demokratie angemeldet, weil sie bereits die Medientage und die Veranstaltungsreihe Fair...rappt! besucht hatten: „Schüler und Lehrer sind zufrieden und kommen gerne wieder.“
Hier geht‘s zur Internetseite der Bildungspartner Jugend-Schule.
Projekttage sensibilisieren für Demokratie