Als direkte Vorbereitung auf die Interkulturelle Woche öffnete am 5. September die Respektmeile ihre Pforten. Die Meile reicht vom GenerationenKulthaus bis zum Burgplatz. An beiden Enden sind Mauern aufgestellt, in deren Mitte ein Tor die Offenheit der Essener Gesellschaft symbolisieren soll: Ein bildhafter Ausdruck für den Abbau von Vorurteilen, die Innenstadt als Raum des offenen Miteinanders.
Gewürdigt wurde die Eröffnung durch verschiedene Ansprachen, unter anderem von Oberbürgermeister Reinhard Paß, GenerationenKulthaus-Gründer Reinhard Wiesemann und Willi Overbeck vom Initiativkreis Religionen. Danach konnten alle ihren Handabdruck als Zeichen für Toleranz auf einer weißen Außenwand des GeKu-Hauses hinterlassen. Weiter ging die Tour durch die Essener Innenstadt entlang einer Straße gelber Luftballons. Diese wurden unterwegs eingesammelt und vor der Marktkirche gemeinsam in die Welt geschickt. Abschluss war die Premiere der Illustrativen Foto-Animation von Ulrich Püschmann in den Räumen der Kirche.
Eins im Lager, eins draußen
„Die Respektmeile setzt ein deutliches Zeichen für Respekt in unserer Stadt“, freut sich Reinhard Paß. „Man darf nicht vergessen, die Jugendhilfe Essen zu erwähnen, die hier wirklich tolle Arbeit geleistet hat“, fügt der Oberbürgermeister hinzu. Im letzten Jahr wurden die beiden Tore der Respektmeile von der JHE gebaut, in diesem Jahr setzten die Maler und Lackierer sie wieder instand. Das eine Tor verweilte im Lager der Jugendhilfe Essen, das andere blieb ein ganzes Jahr vor dem GeKu-Haus.
Spezialreinigung und Schutzanstrich
„Das Tor vor dem GenerationenKulthaus war in sehr gutem Zustand: Es gab zwei, drei kleine Graffitis, aber die Mauer war nicht beschädigt“, berichtet JHE-Ausbilder Michael Kenning. Eigentlich ist das Tor nicht dafür gedacht, so lange im Freien zu stehen. Drei Tage widmete Kenning zusammen mit acht Azubis der Generalüberholung der beiden Mauern.
Zunächst wurde die gesamte Wand mit Spezialreinigungsmittel abgewaschen, danach jeweils die seitliche Einfassung schwarz angestrichen. Im letzten Schritt wurden die Mauern mit einem transparenten Schutzanstrich überzogen, der Vandalismus verhindern soll. Am Freitag schließlich lieferten die Azubis die Mauer aus, stellten sie auf und begleiteten hinterher den Zug durch die Innenstadt.
Respektmeile öffnet Essener Innenstadt
Zeichen für Respekt: Den Handabdruck am Geku-Haus ließen sich Michael Kenning und die Azubis nicht nehmen. Fotos: Müller
Zeichen für Respekt: Den Handabdruck am Geku-Haus ließen sich Michael Kenning und die Azubis nicht nehmen. Fotos: Müller