SuBo: Neue Perspektiven nach dem Blaumachen

In der Schule Fehlstunden anhäufen ist heutzutage nicht ratsam. Hartnäckigen Schulverweigerern drohen hohe Bußgelder, die sie zum Teil selbst tragen müssen. Da kaum ein Schüler sich das leisten kann, gibt es eine Alternative: Die Strafe in Sozialstunden umwandeln. Das Pilot-Projekt "Sozialstunden und Berufsorientierung" (SuBo) der Jugendhilfe Essen gGmbH (JHE) verbindet die Strafarbeit mit der Unterstützung für ein neues, geregelteres Leben. Wie gut das klappt, kann man im Revier rund um den Waldsee im Grugapark Essen beobachten.

Spaß bei der Arbeit:<br>Die Jugendlichen lernen viel über sich.

Ein eingespieltes Team:<br>Benedikt Teckentrup und Carina Droste.

Laub im sonst idyllischen See:<br>Gerade im Herbst gibt es einiges zu tun.

Erst im Februar 2013 durch eine Kooperation von JHE, dem Grugapark und der Jugendgerichtshilfe der Stadt Essen entstanden, nahmen bisher bereits 30 Jugendliche an dem Projekt SuBo teil. Seitdem pflegen mehrere 14- bis 18-Jährige außerhalb ihrer Schulzeit ein Revier am beliebten Ausflugsort. Betreut wird das Projekt von der Sozialpädagogin Carina Droste und dem Werkpädagogen Benedikt Teckentrup. Die harte Arbeit im Grugapark ist gut fürs Selbstbewusstsein, weiß Carina Droste: „Die Jugendlichen sind häufig nur Misserfolge gewohnt. Durch die Arbeit werden erste Erfolgserlebnisse geschaffen.“

Das Revier stellt vielfältige Anforderungen: Die Jugendlichen harken Laub, pflegen den Teich und die Stege, bepflanzen Grünflächen, pflastern Wege und erledigen Holzarbeiten – eben richtige Gärtnertätigkeiten. Wer den idyllischen Waldsee kennt, weiß die Leistung zu schätzen. Nicht nur deshalb findet Parkleiter Thomas Hanster das Programm toll: „SuBo passt voll in unser Konzept. Ich würde mir eine Fortsetzung des Projekts wünschen.“ Beim Arbeiten kommt man auch leichter ins Gespräch über die Zukunft als im nüchternen Büro: Drei Stunden gemeinsam Unkraut zupfen schweißt zusammen.

Die Gründe fürs Schwänzen finden sich oft im Umfeld der Jugendlichen. Stress in der Familie, die falsche Clique und Probleme in der Schule. Mithilfe einer Potenzialanalyse sollen die Fähigkeiten der Teenager ausgelotet werden, erklärt JHE-Pädagogin Droste: „Man muss herausfinden, was die Jugendlichen vom Leben wollen und was ihnen Spaß macht.“ Danach kann beispielsweise der Schulabschluss nachgeholt oder eine Ausbildung begonnen werden. Über SuBo schaffen zwei Drittel den Absprung – mit teils großen Zielen. „Ich möchte später Immobilienmakler werden, weil ich so gut reden kann“, verrät der 17-Jährige Yesim über seine Pläne nach dem Abschluss.

Die Zusammenarbeit mit Ämtern, Schulen, weiteren Beratungsstellen und besonders den Eltern ist dabei entscheidend, meint Andrea Becker, Bereichsleiterin Beratung und Flankierung: „SuBo erlaubt eine gesicherte berufliche Orientierung, begleitet nach und vermittelt an weitere Stationen.“ Von Erfolgserlebnissen über Perspektiven in eine neue Zukunft: Die ersten Zwischenresultate des Projekts SuBo sind definitiv sehenswert.

Hier geht es zur Internetseite des Projekts SuBo.

Kontakt und weitere Informationen:

Carina Droste
Tel.: 0201 / 27895721, Mobil: 0151 / 15886820
E-Mail: c.droste@jh-essen.de 

Text und Fotos: Alexander Müller

Spaß bei der Arbeit:<br>Die Jugendlichen lernen viel über sich.

Ein eingespieltes Team:<br>Benedikt Teckentrup und Carina Droste.

Laub im sonst idyllischen See:<br>Gerade im Herbst gibt es einiges zu tun.

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