JBH: Weihnachtsspende für Ahrtal-Flutopfer

Die Idee kam von Andreas Gosdzick und seiner Tochter Mara, die seit dem Sommer schon mehrfach im Ahrtal mit angepackt haben: „Die Zustände dort sind immer noch grauenhaft“, erzählt der Bergerhauser, „normalerweise fahre ich Werkzeug und Elektrogeräte runter.“ Gosdzicks Tochter Mara ist noch aktiver, war im Sommer Helferin der ersten Stunde. Jetzt zur Adventszeit wollte der Ehrenamtler den Flutopfern noch einmal etwas Gutes tun, sammelte bereits Spenden auf einem Weihnachtsmarkt im Stadtteil: „Ich wusste, dass die Jugendberufshilfe jedes Jahr im November ihren Tag der offenen Werkstatt macht“, erklärt Gosdzick. Warum also nicht nachfragen, ob Sachen, die vielleicht übrig geblieben sind, als Spenden ins Ahrtal gehen können?

Menschen in Not eine Freude machen
Der Tag der offenen Werkstatt (TOW) ist neben dem großen Sommerfest das Jahres-Highlight in der Jugendberufshilfe: Auszubildende, Teilnehmende und Belegschaft bereiten sich wochenlang vor, um der Stadt ihr Können und ihre Arbeit zu präsentieren. Wegen Corona musste der TOW dieses Jahr abgesagt werden. Die liebevoll gefertigten Produkte werden stattdessen unter den Mitarbeitenden, im JBH-Shop „Handwerk & Design“ (Rellinghauser Straße 280, Mo.-Fr., 10-17 Uhr) sowie auf einem kleinen Stand auf dem Essener Weihnachtsmarkt verkauft.
Als Thomas Wittke, Geschäftsführer von Jugendhilfe und Jugendberufshilfe Essen, die Anfrage von Andreas Gosdzick erhielt, war er sofort dabei: „Die Geschehnisse im Ahrtal waren schockierend, bis heute kämpfen dort Menschen um ihre Existenz. Natürlich helfen wir da. Gleichzeitig wissen unsere Jugendlichen und Mitarbeitenden, dass sie Menschen in Not mit ihrer Arbeit eine Freude machen können.“ So steuerte die Jugendberufshilfe unter anderem Gestecke aus der Floristik, Gebäck aus der Hauswirtschaft sowie Geschenkideen aus den Gewerken und Projekten wie „AufSteiger“ und „Easi Ap 3.0“ bei. Am Freitag wurde der vollgepackte Transporter dann an Andreas Gosdzick übergeben, der sich Samstag auf den Weg ins Ahrtal machte.

Sachen fanden reißenden Absatz
Nach gut zweistündiger Fahrt und dem Aufbau ging es dort um 15 Uhr los. Neben dem Adventsmarkt fand eine große Lichteraktion mit über 100 Traktoren und Feuerwehrfahrzeugen statt. Es gab insgesamt knapp 20 Weihnachtsbuden, Gosdzick und seine Tochter hatten einen eigenen Stand: „Eine wirklich schöne Aktion“, berichtet der Ehrenamtler, „die Sachen sind super angekommen. Außerdem haben wir 170 Euro an Spenden gesammelt, die wir jetzt aufrunden konnten, weil wir keinen Transporter und keinen Sprit bezahlen mussten.“ Um 2 Uhr nachts waren die beiden Bergerhauser*innen dann wieder in der Heimat.
Die nächste Aktion mit Spenden des Weihnachtsverkaufs der Rellinghauser Ardeyschule ist bereits geplant: In ein, zwei Wochen möchten Andreas Gosdzick und Tochter Mara erneut Baustoffe und Material in die Region fahren.