OGS: mehr Selbstbewusstsein mit Blattbildern

Ein entscheidender Aspekt der Praxisintegrierten Erzieher*innen-Ausbildung (PIA) im Offenen Ganztag (OGS) der Jugendhilfe Essen (JHE) in Kooperation dem Berufskolleg im Bildungspark (BiB) ist die Arbeit mit den Kindern vor Ort. Hannah Rölleke hatte im Rahmen ihrer Ausbildung die Gelegenheit, mit Zweitklässlerinnen der Grundschule Haarzopf ein eigenes Projekt zu den Themen „Ökologie“ und „Wald“ durchzuführen.

Naturnahes Gemeinschaftsprojekt: Die Kinder nutzten ihre Blattbilder, um die Fenster des OGS-Gruppenraums schön zu gestalten. Fotos: Hannah Rölleke/JHE

Ausflug an die frische Luft: Die Naturmaterialien für das Projekt sammelten die Kinder im Wald.

„Die Idee für dieses Projekt entstand im Austausch mit der Schule und in Absprache mit den Kindern, die gerne viel Zeit draußen verbringen“, berichtet Hannah Rölleke, „die kreative Gestaltung von unterschiedlichen Naturmaterialien sollte das Vertrauen der Mädchen in sich und ihre Fähigkeiten stärken und ihnen dabei helfen, vermehrt aus sich herauszukommen.“
Zum Auftakt ging es in den Wald. Dort sollten die Kinder die Vielfalt der möglichen Materialien kennenlernen, wie Rölleke erzählt: „Gemeinsam sammelten wir alles, was uns gefiel, und nutzten die Gegenstände, um im Anschluss des Spaziergangs Ideen zu entwickeln.“ Alle Vorschläge wurden notiert und die Kinder durften sich gemeinsam auf fünf einigen. Auch die Reihenfolge wurde von ihnen festgelegt: Blattbilder, Kim-Spiele, Fenstergestaltung, Vorbereitungen für den Abschluss sowie eine eigene Ausstellung.

Lob gibt Kindern mehr Selbstvertrauen
Die beliebteste Idee war mit großem Abstand die Anfertigung der Blattbilder, weshalb die Kids gleich am nächsten Tag loslegen wollten. Dafür pausten die Schülerinnen die Blätter ab oder malten sie an, um sie in ein selbst gestaltetes Bild zu integrieren. Danach wollten die Mädchen gerne Rätsel lösen, für die Auszubildende Rölleke verschiedene Kim-Spiele entwickelte und die Kids zusätzlich ein Fotomemory mit Bildern aus dem Wald gestalteten. Auch das Gruppenfenster wurde Bestandteil des Projekts. Dazu verwendeten sie getrocknete Blätter und gebastelte Igel.
Zum Abschluss des Projekts stieg eine große Ausstellung, weil die Kinder sich gewünscht hatten, ihren Freund*innen die entstandenen Werke zu präsentieren. Dafür bereiteten sie Einladungskarten vor, die sie im Anschluss persönlich ihren Gästen überreichten. Darüber hinaus fertigten sie Abschiedsgeschenke an. Mithilfe von Acrylfarbe bemalten die Kinder Steine, um diese den Besucher*innen als Erinnerung mitgeben zu können. Bei der eigentlichen Ausstellung konnten die Schülerinnen recht selbstständig den Gästen ihre Kunstwerke zeigen und ihnen den Verlauf des Projekts näherbringen. Dabei fiel deutlich auf, dass sich einige Kinder sehr positiv weiterentwickelt haben. Sie schafften es nun frei zu sprechen und aus sich herauszukommen. Das Lob der Besucher*innen stärkte zusätzlich das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl der Mädchen.

Schöne Rückmeldungen fürs Projekt
In einer gemeinsamen Reflexionsrunde ließen Rölleke und die Kinder das Projekt Revue passieren: „Die Rückmeldungen der Mädchen fielen sehr positiv aus“, erzählt die PIA-Auszubildende. „Sie genossen es, in einer kleinen Gruppe arbeiten zu können und so viel ungeteilte Aufmerksamkeit von einem Erwachsenen erhalten zu haben.“ Nachdem im Projekt die Mädchen im Rampenlicht standen, sind nun die Jungen an der Reihe: „Als nächstes möchte ich eine ,fischertechnik‘-AG anbieten, bei der sie im mathematisch-technischen Bereich gefördert werden.“

Offener Ganztag der Jugendhilfe Essen
OGS-Standortporträt Grundschule Haarzopf

Naturnahes Gemeinschaftsprojekt: Die Kinder nutzten ihre Blattbilder, um die Fenster des OGS-Gruppenraums schön zu gestalten. Fotos: Hannah Rölleke/JHE

Ausflug an die frische Luft: Die Naturmaterialien für das Projekt sammelten die Kinder im Wald.

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